Pflegeskandal: Neun Leichen werden exhumiert

Im Pflegeheimskandal Kirchstetten (Bezirk St. Pölten) wird es im November zu neun weiteren Exhumierungen kommen, hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten am Donnerstag bekanntgegeben. In der Causa wurden bereits zwei Leichen exhumiert.

Neun weitere Gräber sollen nach Allerseelen geöffnet werden, hieß es auf Anfrage von noe.ORF.at bei der Staatsanwaltschaft. Dabei werde eine Teilexhumierung vorgenommen. Die Leichen werde man dabei nicht aus den Gräbern nehmen, sagte der zuständige Staatsanwalt am Donnerstag. Stattdessen werde man lediglich gewisse Proben ziehen, etwa an den Haaren der Toten.

Die Untersuchungsergebnisse sollen schließlich klären, ob auch an andere Heimbewohner ein kreislaufschwächendes und blutdrucksenkendes Medikament verabreicht worden war, das den Todeseintritt begünstigt haben könnte. Denn Ende September waren neue Details im Gutachten rund um das Pflegeheim aufgetaucht. Zwei Frauen sollen Medikamente bekommen haben, die den Tod begünstigt haben könnten - mehr dazu in Brisantes Gutachten im Pflegeheimskandal (noe.ORF.at; 23.9.2018).

Ergebnisse erst in einigen Monate

Mit den Ergebnissen der Teilexhumierung sei heuer nicht mehr zu rechnen, fuhr der Staatsanwalt fort. „Die Untersuchungen werden einige Monate in Anspruch nehmen.“ Im Pflegeheimskandal, bei dem Heimbewohner gequält worden sein sollen, wird gegen fünf ehemalige Pflegerinnen und Pfleger des Heimes in Kirchstetten ermittelt. Sie bestreiten bis jetzt alle Vorwürfe - mehr dazu in Staatsanwaltschaft ermittelt in Pflegeskandal (noe.ORF.at; 19.10.2016).

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