Alpenverein kämpft um Erhalt der Hütten

Die Hütte ist bei Wanderern meist das Ziel einer anstrengenden Bergwanderung. Für den Alpenverein, der viele Hütten besitzt, stellen sie aber immer öfter eine finanzielle Belastung dar. Dafür stieg die Zahl der Mitglieder zuletzt kräftig.

„Die Hütten sind das Herz der Wege“, sagt der Vizepräsident des Alpenvereins, Wolfgang Schnabl. Sie seien für die Wanderer schließlich das Ziel. Doch die Hütten zu erhalten sei in manchen Regionen eine Herausforderung, vor allem weil damit hohe Kosten verbunden seien. Das Annaberger Haus in den Türnitzer Alpen musste zuletzt etwa um eine Million Euro komplett neu gebaut werden, weil in den Isolierungen Schimmel festgestellt wurde.

In den nächsten Jahren steht wiederum die Sanierung des Wetterkoglerhauses am Wechsel an. „Wir können dafür aber nicht viel Geld ausgeben“, erklärt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie im Österreichischen Alpenverein. Doch ohne die Hütten würden die Wege irgendwann verschwinden, ist Schnabl überzeugt.

Wenn Wandern plötzlich verboten ist

Gleichzeitig kämpft der Alpenverein in Niederösterreich immer öfter damit, dass Grundstücksbesitzer jahrzehntealte Wege bzw. Wegerechte einschränken. Das Problem dabei: Wird dagegen nicht rechtzeitig Einspruch erhoben, verliert sich das Wegerecht für Wanderer. Laut Schnabel erfahren die Mitglieder des Alpenvereins von solchen Einschränkungen aber meist nur über Umwege.

Eine Herausforderung bringe auch der Klimawandel für die meist ehrenamtlichen Wegewarte mit, betont Kapelari. Häufiger auftretender Starkregen, Steinschlag, auftauender Permafrost oder Erosionen ziehen Wege in Mitleidenschaft. Der benötigte Einsatz der Sektionen steigt laut Kapelari demnach stark. Immerhin übernimmt der Alpenverein die Haftung für die Wegeerhaltung.

Wanderboom sorgt für Mitgliederrekord

Zugute kommt dem Verein jedoch, dass Wandern im Trend liegt. Die Zahl der Mitglieder in Niederösterreich ist zuletzt gestiegen, aktuell gibt es mehr als 33.000 Mitglieder. Diese Zahl stärkt den Verein auch bei der Naturschutzpetition „Allianz für die Seele der Alpen“, die Mitte nächsten Jahres gestartet werden soll. Darin fordert der Alpenverein - gemeinsam mit den Naturfreunden und dem WWF Österreich -, dass bestimmte alpine Regionen künftig nicht erschlossen werden dürfen.

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