Neuer Präsident für Landwirtschaftskammer

Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich hat einen neuen Präsidenten: Johannes Schmuckenschlager wurde am Montag von den Kammerräten einstimmig zum Nachfolger von Hermann Schultes gewählt.

In seiner Antrittsrede in der Landwirtschaftskammer in Sankt Pölten präsentierte Johannes Schmuckenschlager seine Pläne zu den Herausforderungen und Diskussionsthemen in der Landwirtschaft. Zunächst verwies er auf den technischen Fortschritt und die Digitalisierung, die auch vor der Landwirtschaft nicht Halt mache.

„Vom Pferd über Traktoren bis hin zu autonomen landwirtschaftlichen Maschinen und Drohnen. Diese Mechanisierung und Technisierung hat die Landwirtschaft nachhaltig verändert. So ist davon auszugehen, dass die Digitalisierung und Automatisierung, in der wir uns befinden, unsere Arbeits- und Lebensweise auf den Höfen verändert und schon stark verändert hat“, so Schmuckenschlager.

Schmuckenschlager: „Neue Strategien finden“

Er betonte in diesem Zusammenhang auch den Klimawandel, der eine neue Strategie im Pflanzenbau erfordere. „Es braucht eine neue Ackerbaustrategie. Mit der einfachen Schwarz-Weiß-Debatte, bio versus konventionell, werden wir hier nicht weiterkommen. Alle benötigen einen entsprechenden Werkzeugkoffer, um auf individuelle Ereignisse reagieren zu können. Da kann man nicht mehr pauschal agieren“, sagte der 40-Jährige bei seiner Antrittsrede am Montag bei der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer.

Wahl Schmuckenschlager

LK NÖ/Franz Gleiß

Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager (M.) mit seinem Vorgänger Hermann Schultes (r.) und den für den Agrarbereich zuständigen Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf (l.)

„Aufgabe ist aktiver Klimaschutz“

Der aktive Klimaschutz sei Aufgabe der Bäuerinnen und Bauern, der Weg aus den fossilen Energieträgern müsse konsequent beschritten werden. „Ob Biogas oder Solar, das Potenzial ist hier enorm. Wir müssen uns auch fragen, ob es Zeit für einen eigenen Bauernstrom ist, den wir dann entsprechend anbieten können. Wir müssen auch bei der Energieerzeugung auf Regionalität und Herkunft im eigenen Land setzen können“.

Zum viel diskutierten Thema Wolf nahm er ebenfalls Stellung: „Wenn wir von artgerechter Haltung sprechen und eine Weidehaltung und Almwirtschaft in Niederösterreich erhalten wollen, dann hat der Wolf keinen Platz.“ Für die regionalen Lebensmittelprodukte der Bäuerinnen und Bauern wünsche sich Schmuckenschlager eine noch bessere Kennzeichnung: „Regionalität wird immer wichtig, aber unser Kunde muss uns auch finden.“

Ein grüner Stift als sichtbares Zeichen

Als sichtbares Zeichen der Präsidentschaft bekam Schmuckenschlager übrigens einen grünen Stift überreicht, ganz im Sinne des großen Agrarpolitikers Leopold Figl, der als Außenminister auch den Staatsvertrag damals mit grüner Tinte unterschrieben hatte. Schmuckenschlager folgt auf den 65-jährigen Hermann Schultes, der die Funktion fast 14 Jahre lang bekleidete. Damit wird auch ein Generationenwechsel vollzogen. Die Tätigkeit seines Vorgängers habe „einen klaren Fingerabdruck in Niederösterreich hinterlassen“, so der 40-Jährige.

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