Notschlafstellen in St. Pölten sind komplett voll
Die Quartiere und Wohnheime der Emmausgemeinschaft sind derzeit „rappelvoll“, sagt Walter Steindl, der Bereichsleiter der Emmaus-Wohnheime. Die Emmausgemeinschaft betreibt in St. Pölten drei Notschlafstellen. Die 18 Plätze für Männer und vier für Frauen sind vergeben, auch das Wohnheim für längerfristige Notfälle ist voll.
ORF
In Zeiten beißender Kälte würde zwar die Zahl der Anfragen generell steigen, die Auslastung hänge mit der derzeitigen kalten Jahreszeit aber nicht zusammen, heißt es bei der Emmausgemeinschaft. Denn im Gegensatz zu Großstädten wie Wien gibt es in Niederösterreich kaum völlig mittellose Hilfesuchende, die praktisch permanent unter der Brücke schlafen müssten, erklärt Steindl.
Alkohol, Drogen und Psyche
Die Schicksale von Menschen in Not richten sich demnach nicht nach der Temperatur. Die Gründe für Obdachlosigkeit reichen von Scheidung über Alkoholismus und Drogenabhängigkeit bis hin zu psychischen Erkrankungen. Pro Jahr unterstützt die Emmausgemeinschaft im Durchschnitt 400 hilfsbedürftige Menschen mit Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Emmausgemeinschaft betreibt in St. Pölten ein relativ dichtes Netz an solchen ganzjährigen Einrichtungen. Neben der Notschlafstelle stehen tagsüber mehrere Tageszentren wie etwa das am Kalvarienberg zur Verfügung. Dort bekommen Obdachlose zu essen oder warme Kleidung, auch Duschen stehen zur Verfügung. Tageszentren gibt es auch in anderen Regionen des Landes. Eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden sei aber schwierig, betont Steindl.
Links:
- Kälte: Notschlafstellen für Obdachlose voll (noe.ORF.at; 26.2.2018)
- Emmaus: 35 Jahre im Dienste der Nächstenliebe (noe.ORF.at; 21.12.2017)
- Emmausgemeinschaft St. Pölten