Michael Strasser will gegen Klimawandel kämpfen

Vor kurzem erst hat es der heimische Extremradler Michael Strasser mit seinem Projekt „Ice2Ice“ in das Guinness Buch der Weltrekorde geschafft. Nun will er seinen Fokus auf die vom Klimawandel betroffenen Bergregionen richten.

Der Extremradfahrer Michael Strasser aus Trautmannsdorf (Bezirk Bruck/Leitha) präsentierte sich bei der UN-Klimakonferenz in Katowice (Polen) in seiner neuen Rolle als Teil der „Mountain Heroes“-Kampagne des UN-Umweltprogramms (UNEP).

Dem Niederösterreicher geht es darum, seinen „sportlichen Anspruch“ für den Klimaschutz zu vermitteln: „Wenn es mir möglich ist, 84 Tage durchgehend 300 Kilometer mit dem Rad zurückzulegen, dann ist es wohl für den Durchschnittsbürger ebenso möglich, mit diesem zumindest seine täglichen Besorgungen zu erledigen“, sagte die „Speerspitze“ der „Mountain Heroes“ bei der Präsentation, zu der Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) geladen hatte.

Strasser

Samuel Renner

Extremsportler Strasser will sich künftig dem Klimaschutz widmen

Für die Ministerin ist Strasser eines „dieser Vorbilder, die zeigen, dass jeder seinen Beitrag leisten kann“. Die politische Ebene spiele eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und der Schaffung von Anreizen, doch „es ist auch Aufgabe der Zivilgesellschaft, sich aktiv zu beteiligen“, kommentierte Köstinger die Kampagne und erinnerte daran, dass gerade Bergregionen in besonderem Ausmaß vom Klimawandel betroffen sind.

Strasser: „Habe in Afrika Müll gesammelt“

Extremradfahrer Strasser hat während seiner Touren, die ihn unter anderem durch Afrika oder den amerikanischen Kontinent geführt haben, schwindende Gletscher, aber wachsende Müllberge registriert. Es sei eine Schizophrenie, wenn man in Nordamerika einerseits hohe Strafen für Littering zahle, und gleichzeitig herumliegende Ölfässer zu Gesicht bekomme.

„In Afrika habe ich gemeinsam mit meinen Betreuern Müll gesammelt“, berichtete Strasser - leider habe er erkennen müssen, dass es dort keine Stellen gab, wo man ihn abgeben konnte, da man diesen für gewöhnlich verbrennen würde - nur zwei Beispiele von vielen, so der Extremsportler.

Matthias Jurek vom UNEP-Büro in Wien sagte im Gespräch mit der APA, dass neben Strasser weitere Sportler bei den „Mountain Heroes“ tätig sind, unter anderem auch die für Kenia startende oberösterreichische Skirennläuferin Sabrina Simader. Die Präsentation erfolgte im Kontext mit dem - anlässlich des internationalen Bergtags - publizierten „Synthesis Report“ der „Mountain Adaption Outlook Series“, der von Österreich mitfinanziert worden ist.

„Gerade Bewohner der tieferliegenden Regionen wissen wenig vom essenziellen Beitrag, die Berge auch auf ihr Leben haben“, sagte Jurek - und dabei geht es um weit mehr, als die Versorgung mit Wasser. Dieses Verständnis möchte die UNEP nun vermitteln und vertiefen.

Links: