Bischof Schwarz: „Keine weitere Stellungnahme“

Das Gurker Domkapitel hat am Dienstag schwere Vorwürfe gegen Alois Schwarz, den ehemaligen Kärntner und jetzigen St. Pöltner Bischof, erhoben. Bischof Schwarz werde dazu keine Stellungnahme abgeben, sagte seine Sprecherin.

Die Vorwürfe, die der Sprecher des Domkapitels, Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger, erhob, betreffen sowohl den Amts- und Führungs-, als auch den Lebensstil Bischof Schwarz’. Guggenberger sprach von fragwürdigen Personalentscheidungen und undurchsichtigen Vorgängen, die der Kirche schweren Schaden zugefügt hätten. Er sprach vor Journalisten von einem „System Schwarz“. Der Schlüssel dazu liege in dessen persönlichen Umfeld - mehr dazu in Diözese spricht von „System Schwarz“ (kaernten.ORF.at; 18.12.2018).

Keine Stellungnahme von Bischof Schwarz

Nach dem Pressestatement schickte Katharina Brandner, die Medienreferentin von Bischof Schwarz, folgendes Mail: „Bischof Dr. Alois Schwarz nimmt zu dem heute veröffentlichten Statement des Gurker Domkapitels nicht Stellung und verweist auf den Wortlaut seiner Stellungnahme zur Forderung der Bischofskongregation vom Montag, 10.12.2018, die kirchenrechtlich legale Vorgehensweise betreffend der Prüfung des Wirkens eines Bischofs einzuhalten. Bischof Dr. Schwarz wird in dieser Causa keine weitere Stellungnahme abgeben und bittet um Geduld, bis Antworten zur weiteren Vorgehensweise seitens der Bischofskongregation bekannt sind.“

Amsteinführung

ORF

Der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz gab zu den Vorwürfen keinen Kommentar ab

In der Stellungnahme in der Vorwoche hatte der Bischof u.a. erklärt, dass der Rohbericht die „Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der ergänzenden Bestimmungen der Geschäftsordnung für den Wirtschaftsrat und der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung festhält“. Weiters wurde mitgeteilt: „Wahrheit ist, dass laut Rohbericht keine Tätigkeiten stattgefunden haben, die den Bestand des Bistums gefährden oder seine Entwicklung wesentlich beeinträchtigen können. Ebenfalls konnten laut Rohbericht keine schwerwiegenden Verstöße der gesetzlichen Vertreter oder von den Arbeitnehmern gegen Gesetz oder Geschäftsordnung erkannt werden.“

Seine Tätigkeiten als Bischof hätten sich immer an den Vorgaben des Kirchenrechts, „Erhaltung und Vermehrung des Stammvermögens des Bistums“, orientiert. Das zeige sich „in den massiven Wertsteigerungen angekaufter Immobilien, dem Rückkauf von Forstflächen, sowie umfangreichen Sanierungen von Beständen“.

„Amt und Kirche wurde Schaden zugefügt“

Engelbert Guggenberger betonte am Dienstag in seinem Statement, er spreche nicht als interimistischer Leiter der Diözese, sondern als Dompropst, also als gewählter Leiter des Gurker Domkapitels. Die Presseerklärung sei von allen acht Mitgliedern einstimmig so beschlossen worden, unterstrich Guggenberger.

Als zentrales Problem der Ära Schwarz nannte er das „Abhängigkeitsverhältnis“ des Bischofs von Andrea Enzinger, die Schwarz vor einigen Jahren zur Leiterin des Bildungshauses in St. Georgen am Längsee gemacht hatte. Guggenberger: „Bischof Schwarz war durch dieses Abhängigkeitsverhältnis vom Gutdünken und den Launen dieser Person bestimmt. So wurde dem Amt und der Kirche über Jahre Schaden zugefügt. Das hat vor allem Priester und Mitarbeiter sehr belastet.“

Diözese Pressekonferenz Engelbert Guggenberger

ORF/Waltraud Jäger

Bei dem Pressestatement in Klagenfurt wurden am Dienstag schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz erhoben

Man habe sich entschlossen, den Abschlussbericht über das bischöfliche Mensalgut bzw. eine Zusammenfassung davon zu veröffentlichen, sagte Guggenberger. Genau dieser Schritt war erst vor einer Woche von der Bischofskongregation in Rom per Weisung verboten worden.

Grund für das Veröffentlichen des Berichts sei unter anderem die Vorgangsweise von Schwarz: „Während der Leitung der Diözese Gurk untersagt wurde, den Abschlussbericht zu veröffentlichen, zitiert der St. Pöltner Bischof ausführlich aus dem Bericht und behauptet entgegen der Faktenlage, dass ihn der Bericht von den Vorwürfen freispreche und sein Agieren dem Kirchenrecht entsprochen habe.“

Es sei den Menschen in Kärnten nicht vermittelbar und auch nicht zumutbar, wenn diese einseitige Darstellung unwidersprochen bleibe. Guggenberger kündigte auch an, man werde gegenüber Schwarz Regressforderungen geltend machen.

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