Groß-Enzersdorf: Geisterbus krachte in Café

In Groß-Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf) hat am Samstag ein Linien-Autobus an einer Tankstelle eine Zapfsäule umgerissen und ist in ein Kaffeehaus gekracht. Das Fahrzeug hatte sich zuvor selbstständig in Bewegung gesetzt.

Laut einem Bericht der Landespolizeidirektion Niederösterreich hatte der 56-jährige Wiener Autobuslenker am Steuer den unbesetzten Linienbusses gegen 1.45 Uhr kurz vor dem Stadtgebiet von Groß-Enzersdorf angehalten.

Autobus war immer schneller geworden

Die Freiwillige Feuerwehr Groß-Enzersdorf berichtete, der Autobus sei nach dem Starten plötzlich immer schneller geworden: „Ein technischer Defekt wird vermutet.“ Der Chauffeur habe das Lenkrad nach links gerissen, gegen die Fahrtrichtung einen Kreisverkehr durchfahren und sei über das Bankett auf das Areal einer Tankstelle geraten.

Beim Überfahren der Grünfläche habe der Linienbus einen etwa 200 Kilo schweren Begrenzungsfelsen über 60 Meter weit in Richtung Kaffeehausterrasse katapultiert. „In weiterer Folge touchierte er eine der Kombinationszapfsäulen und riss diese um. Glücklicherweise haben alle Sicherheitssysteme gegriffen und es ist kein Tropfen Treibstoff ausgeflossen“, berichtete die Feuerwehr.

Letztlich sei das Fahrzeug der Wiener Linien in die Fassade eines Kaffeehauses gekracht. Der verletzte 56-jährige Lenker wurde ins Wiener Donauspital gebracht. Der Autobus wurde stark beschädigt. Eine Gefährdung anderer Personen oder der Umwelt habe nicht bestanden, teilte die Polizei mit.

Unfallursache ist derzeit unklar

Nach dem Unfall wird nun das Fahrzeug eingehend untersucht. Die Unfallursache ist vorerst unklar, betonten die Wiener Linien. Kolportierte Meldungen, es habe sich um ein technisches Gebrechen gehandelt, seien derzeit reine Spekulation, hieß es am Samstagvormittag gegenüber der APA.

„Wir wissen nicht, was passiert ist“, sagte Wiener Linien-Sprecherin Barbara Pertl. Man sei auf alle Fälle froh, „dass nicht mehr passiert ist“. Der 56-Jährige Buslenker wurde allerdings schwerer als ursprünglich befürchtet verletzt und muss in einem Wiener Spital stationär behandelt werden. Er konnte vorerst nicht zum Unfallhergang befragt werden.