Tourengeher am Ötscher abgestürzt

Am Ötscher ist am Mittwoch in der Früh ein Tourengeher abgestürzt. Ob der Mann noch am Leben ist, ist derzeit nicht klar. Wegen des Sturms und der Lawinengefahr konnte man bisher noch nicht zu ihm vordringen.

Der Tourengeher, der am Mittwoch in der Früh in einer Gruppe auf dem Ötscher unterwegs war, dürfte kurz nach 8.00 Uhr den Halt verloren haben und 400 Höhenmeter in die Tiefe gestürzt sein. „Der Mann dürfte Zeugenaussagen zufolge von einer Windböe erfasst und in die Tiefe gerissen worden sein“, sagte Markus Bichler von der Alpinpolizei, Einsatzgruppe Niederösterreich-West.

Ein Notarzthubschrauber konnte den Mann lokalisieren, doch wegen des Sturms war eine Taubergung nicht möglich. Nach Angaben der Alpinpolizei befindet sich die Absturzstelle beim Herrenstand auf der Südseite des Ötschers (Bezirk Lilienfeld). „Es ist eine Tradition, am Stefanitag den Ötscher zu besteigen“, sagte Bichler. Am Mittwoch seien deshalb mehrere Gruppen am Berg unterwegs gewesen, ergänzte er im Gespräch mit noe.ORF.at. Der vermisste Tourengeher habe die Tour in den frühen Morgenstunden in einer Gruppe mit weiteren acht Menschen gestartet.

Mann muss Nacht am Berg verbringen

Im Einsatz war auch ein Hubschrauber der Polizei. Da sich das Wetter jedoch im Laufe des Tages nicht besserte, war auch für die Polizei eine Rettung nicht möglich. „Am Mittwoch in der Früh wird ein neuer Versuch gestartet, eventuell über eine andere Route“, sagt Bichler. Auch drei Mannschaften der Bergrettung mussten wegen der hohen Lawinengefahr ihren Einsatz abbrechen. Am Donnerstag in der Früh soll die Suche fortgesetzt werden, sagte Franz König von der Bergrettung Lackenhof. Ob der etwa 60 Jahre alte Tourengeher noch lebt, ist nicht klar. Er muss die Nacht auf jeden Fall auf dem Ötscher verbringen.