Flugpolizei kommt nicht nach Wr. Neustadt

Das Einsatz- und Ausbildungszentrum der Flugpolizei übersiedelt laut Innenministerium doch nicht nach Wiener Neustadt. Der Betrieb der Flugpolizei bleibt weiter in Wien, allerdings wird der Standort am Flughafen Schwechat aufgewertet.

Laut Entscheidung des Innenministeriums bleiben der Tagesbetrieb der Flugpolizei sowie die Wartung der Hubschrauber in der bisherigen Flugeinsatzstelle in Wien-Meidling. Deren Leiter Werner Senn bestätigte am Freitag die neuen Pläne. In der Nacht werden die Einsätze - wie auch der „Kurier“ berichtet - zudem weiterhin vom Flughafen Schwechat aus geflogen.

Bis Jahresende soll der bestehende Hangar abgerissen und zwei neue Hubschrauberplätze gebaut werden. Außerdem werden beim „General Aviation Center“ Büros für die Flugpolizei errichtet. Beginn der Arbeiten ist im März oder April, berichtete Senn. Schulungen der Flugpolizei werden nach wie vor in Bad Vöslau (Bezirk Baden) stattfinden.

Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) bedauert die Entscheidung. Immerhin wäre dort am Gelände der Sondereinheit Cobra ein Kompetenzzentrum samt Pilotenschule und Hubschrauberwartungsbetrieb geplant gewesen, hieß es. Vor zwei Jahren wurde bereits der Grundstein gelegt und etwa eine halbe Million Euro in die Planung investiert - mehr dazu in Neuer Stützpunkt für Polizeihubschrauber (noe.ORF.at; 19.5.2017). Für die Stadt wäre die Ansiedelung deshalb eine zusätzliche Aufwertung gewesen, betonte Schneeberger am Freitag in einer Aussendung.

Laut Ministerium kürzere Anflugzeiten

Vergangenen Juni hieß es aber aus dem Innenministerium, dass die Übersiedelung auf dem Prüfstand stehe - mehr dazu in Übersiedelung der Flugpolizei wackelt (noe.ORF.at; 2.6.2018). Als Grund nannte ein Sprecher damals unter anderem massive Anrainerbeschwerden. Zudem würden die meisten Flugeinsätze rund um den Flughafen bzw. Wien stattfinden. Die Anflugzeiten seien dadurch wesentlich kürzer, wurde am Freitag erneut betont.

Von der SPÖ Niederösterreich kam heftige Kritik. Wiener Neustadt wäre mit den Synergieeffekten mit der Einsatzeinheit als Standort bestens geeignet gewesen, betonte SPÖ-Landesklubobmann Reinhard Hundsmüller. Zudem seien sich vor eineinhalb Jahren alle Parteien einig gewesen, dass man das Sicherheitsnetz in Niederösterreich bestmöglich ausbauen müsse. "Was als Sicherheitszentrale Ostösterreichs gedacht war, bleibt nun ein Fleckerlteppich“, ärgerte sich Hundsmüller.