Geplanter Schlachthof erhitzt Gemüter

In Gemeinlebarn (Gemeinde Traismauer, Bezirk St. Pölten) soll ein Schlachthof gebaut werden, doch bei vielen Bürgern trifft die Gemeinde mit dem Vorhaben auf Widerstand. Die Bewohner ziehen den Campus 33 als Standort vor.

Das Areal in der Katastralgemeinde Gemeinlebarn sei „zu nah am nächsten Wohngebiet“, argumentiert Veronika Haas, Stadträtin von Traismauer (ÖVP). Sie stellt sich auf die Seite des Bürgerforums und spricht sich für eine Verlegung des geplanten Schlachthofes auf den Campus 33 aus: „Das würde auch aus wirtschaftlichen Gründen besser passen, auch die S33 ist gleich nebenan“, sagt Haas. Bei dem ursprünglich angedachten Gebiet in Gemeinlebarn fehle es an notwendiger Infrastruktur: Ein Kanal müsse neu errichtet, eine extra Abbiegespur neu gebaut werden.

SPÖ-Stadtrat Thomas Woisetschläger gibt gegenüber noe.ORF.at zu bedenken, dass Teile des Areals am Campus 33 noch in Industriegelände umgewidmet werden müssten. Bei einer Informationsveranstaltung vergangene Woche habe er in Vertretung des Bürgermeisters Herbert Pfeffer (SPÖ) versprochen, noch einmal über das Vorhaben zu reden. Dem Betreiber des Schlachthofs, Halil Tanrikulu, sei der Sitz am Campus 33 ebenso recht, meint Woisetschläger. Tanrikulu war auf Anfrage von noe.ORF.at am Montag nicht zu erreichen.

Schlachthof Traismauer

Stadtgemeinde Traismauer

Vergangene Woche fand eine Informationsveranstaltung statt

Seit Dezember wird diskutiert

Die Unstimmigkeiten rund um den geplanten Schlachthof hatten schon vergangenen Dezember begonnen. „Eigentlich wollten wir schon in der Gemeinderatssitzung beschließen, dass Herr Tanrikulu den Grund in Gemeinlebarn kauft“, sagt Thomas Woisetschläger. Mit Widerstand hätte er dabei nicht gerechnet.

Damals hatte es seitens des Bürgerforums die Befürchtung gegeben, in dem Schlachthof könnten auch Schächtungen geplant sein: „Wir haben im Internet recherchiert und herausgefunden, dass es in dem bisherigen Standort des selben Betreibers bereits Schächtungen gegeben hatte“, sagt Stadträtin Haas. Diese Befürchtung stellte sich in der Zwischenzeit jedoch als unbegründet heraus. Tanrikulu habe in einer schriftlichen Stellungnahme an den Bürgermeister erklärt, keine Schächtungen durchführen zu wollen. Bezüglich des Standorts des geplanten Schlachthofs soll in den nächsten Wochen eine endgültige Entscheidung fallen, meint Stadtrat Woisetschläger.

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