Schnelles 5G-Netz wird in Gmünd getestet

Der Kommunikationsabieter A1 testet in Gmünd im Waldviertel das neue 5G-Netz, das deutlich schnellere Mobilfunknetz der fünften Generation. Gmünd ist für A1 österreichweit die einzige 5G-Testregion.

Gmünd im nordwestlichen Waldviertel zählt mehr als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Besonderheiten gibt es hier genug, etwa die Lage unmittelbar an der tschechischen Grenze oder die kunstvollen Sgraffitohäuser am Stadtplatz. Dass sich ausgerechnet am örtlichen Lagerhaus auch eine Besonderheit befindet, ist wohl den wenigsten bekannt. Am Dach installierte der Kommunikationsanbieter A1 die ersten 5G-Sender Österreichs.

5G-Masten A1

ORF

Die Sendemasten am Dach des Lagerhauses

Drei Sendemasten rüstete A1 mit der kommenden Mobilfunktechnologie aus, erklärt Reinhard Faber, Leiter der strategischen Netzplanung bei A1. Den Testbetrieb habe man gestartet, „weil wir der Meinung sind, dass die 5G-Technologie sowohl auf der wirtschaftlichen Seite als auch für die Bevölkerung ein ganz wesentlicher Faktor sein wird.“

5G verspricht Kommunikation in Echtzeit

Dass die Wahl für die 5G-Testregion ausgerechnet auf Gmünd gefallen ist, habe praktische Gründe, heißt es bei A1. So konnte etwa die bestehende Infrastruktur genutzt werden. Außerdem ist man davon überzeugt, dass das 5G-Netz besonders für den ländlichen Raum bedeutend sein wird. „Aufgrund der hohen Bandbreiten wird die geografische Distanz zu den Städten überbrückt. Mit 5G ist eine Kommunikation in Echtzeit, also mit extrem kurzen Reaktionszeiten, möglich“, erklärt Faber.

5G-Masten A1

ORF

Techniker von A1 installieren die Hardware für die 5G-Testregion

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 17.2.2019

Bürgermeisterin Helga Rosenmayer (ÖVP) begrüßt die Initiative von A1. „Für mich ist 5G die perfekte Ergänzung zur Breitbandinfrastruktur, die jetzt gerade bei uns in der Region gebaut wird. Breitband bietet für die innovativen Unternehmen, die wir bereits hier in der Region haben, eine große Aufwertung und vielleicht auch einen Anreiz für Firmen, die zu uns kommen möchten.“ Die Innovation sei wichtig für das wirtschaftliche Überleben der Region, sagt Rosenmayer. „Wir bekommen neue Arbeitsplätze, die jungen Menschen gründen Familien in der Region und somit ist das Wachstum in der Bevölkerung gegeben.“

Schnelles Netz noch nicht spürbar

Vom deutlich schnelleren 5G-Netz merken die Gmünderinnen und Gmünder derzeit allerdings noch nichts, denn die dafür notwendigen Endgeräte gibt es noch nicht. Bis es so weit ist, wird es noch etliche Jahre dauern. Doch dann soll die Bevölkerung in unterschiedlichen Lebensbereichen vom schnellen Netz profitieren, etwa beim Smarthome, also dem digital gesteuerten Heim.

Auch für die Industrie werde 5G wichtig sein. In der Kommunikation zwischen Maschinen gehe es um jeden Sekundenbruchteil, etwa bei selbstfahrenden Autos oder in der Medizin. Mit dem neuen Netz gebe es keine Verzögerungen in der Kommunikation mehr - so könne ein Arzt dann etwa in Österreich vor einem Joystick sitzen und einen Patienten in einem anderen Land operieren, heißt es.

Doris Henninger, noe.ORF.at