1,3 Millionen Euro für heimischen Tierschutz

Die Finanzierung der niederösterreichischen Tierheime ist für fünf Jahre gesichert. 1,3 Millionen Euro wird das Land bis 2023 jährlich an die acht Tierheime, die zum Tierschutzverband Niederösterreich gehören, bezahlen.

Etwa 4.000 Tiere werden jährlich von den niederösterreichischen Tierheimen aufgenommen, versorgt und bestenfalls weitervermittelt. Acht Tierheime schlossen sich im Tierschutzverband Niederösterreich zusammen, um eine flächendeckende Versorgung zu garantieren. Dazu gehören die Tierschutzheime Baden, Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling), Bruck an der Leitha, Krems, St. Pölten, Wiener Neustadt, Ternitz (Bezirk Neunkirchen) sowie der Dechanthof in Mistelbach.

Förderung deckt 50 Prozent der Kosten

Eine vor Kurzem unterzeichnete Fördervereinbarung zwischen dem Land Niederösterreich und den Tierheimen sichert die Finanzierung der Heime für die nächsten fünf Jahre. 1,3 Millionen Euro bekommen die Tierheime jährlich bis 2023. Das sind 81.000 Euro mehr als bisher. Mit diesem Geld kann etwa die Hälfte der anfallenden Kosten bezahlt werden, sagte die Präsidentin des Tierschutzverbandes, Andrea Specht.

Pressekonferenz Tierheime

NLK/Burchhart

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Tierschutzverbandspräsidentin Andrea Specht und Tierschutzlandesrat Gottfried Waldhäusl (v.r.) bei der Unterzeichnung der Fördervereinbarung

„Wir haben sehr viele Tiere zu versorgen und dadurch natürlich auch sehr viele Fixkosten, das sind Personal-, Tierarzt- und Betriebskosten. Das ist wirklich sehr viel Geld“, so Specht. Ohne die Unterstützung des Landes wäre es nicht möglich, die Tierschutzheime zu betreiben.

Mikl-Leitner: „Klares Bekenntnis zum Tierschutz“

Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist die Fördervereinbarung für die kommenden fünf Jahre „ein ganz klares Bekenntnis des Landes zum Tierschutz und eine Anerkennung unserer Tierheime. Danke an alle unsere Tierpflegerinnen und Tierpfleger, vor allem an die hunderten Ehrenamtlichen, ohne die das alles nicht möglich wäre.“

Tierschutzlandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) sprach sich für einen „Tierschutz mit Hausverstand“ aus. „Es geht ja nicht nur darum, dass man kurzfristig einschreitet, sondern man muss leider auch zur Kenntnis nehmen, dass es immer wieder Tiere gibt, die ihr Leben lang im Tierheim verbleiben werden müssen“, so Waldhäusl, „da ist es wichtig, dass wir Partner haben, die hier arbeiten.“ Waldhäusl überlegt zudem einen Vergabestopp im Tierheim, etwa vor Weihnachten und Ostern.

Pressekonferenz Tierheime

NLK/Burchhart

Die Obfrauen und Obmänner der niederösterreichischen Tierschutzvereine kamen zur Unterzeichnung nach St. Pölten

Herausforderungen an die Tierheime werden größer

Die Herausforderungen an die Tierheime werden immer größer. So stiegen die Animal-Hoarding-Fälle in den vergangenen Jahren etwa stark an, wie die Präsidentin des Tierschutzverbandes sagte. Erst vor drei Monaten berichtete noe.ORF.at von einem Animal-Hoarding-Fall, bei dem 18 Katzen in Großrußbach (Bezirk Korneuburg) - mehr dazu in 18 Katzen im Keller gehalten (noe.ORF.at; 16.11.2018).

„Das macht uns zunehmend Probleme. Da geht es bei den Abnahmen dann nicht um fünf Hunde oder drei Katzen, sondern um 20, 30, 40 oder sogar 50 Tiere und darüber“, schilderte Specht, „wir haben dann alle Hände voll zu tun, diese Tiere irgendwie aufzuteilen.“ Neben Haustieren betreuen die Tierschutzheime auch verletzte Wildtiere und Exoten wie zum Beispiel Vogelspinnen.

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