„Cultiger Caffè“ aus dem Mostviertel

In Neumarkt an der Ybbs (Bezirk Melk) werden seit 16 Jahren spezielle Kaffeeröstungen produziert. Manche Sorten werden vom Mostviertel aus sogar bis in Kaffeehäuser im arabischen Raum exportiert.

Wenn in Neumarkt an der Ybbs (Bezirk Melk) Kaffeeduft in der Luft liegt, dann wird in der Rösterei Cult Caffè gearbeitet. Das Unternehmen mit sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnte sich am heimischen Kaffeemarkt durchsetzen, obwohl der Beginn nicht einfach war.

Das Unternehmerpaar Silvia Lasselsberger und Walter Schweifer begann vor 16 Jahren in Neumarkt eigene Kaffeemischungen zu rösten. Im Vorjahr verkauften sie bereits 60 Tonnen Röstkaffee. 80 Prozent der Kunden kommen aus der Gastronomie und Hotellerie, etwa 100 Röstereien gibt es in Österreich. „Ich schätze, wir gehören zu den 15 größten“, sagt Walter Schweifer.

Im Fokus Cult Caffe Neumarkt an der Ybbs

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Seit 16 Jahren rösten Silvia Lasselsberger und Walter Schweifer auch individuelle Mischungen

„Vor 16 Jahren wurden wir belächelt“

Inspiriert von der italienischen Kaffeekultur wollten Silvia Lasselsberger und Walter Schweifer auch in Österreich Kaffeemischungen mit hoher Qualität anbieten. „Diese Idee wurde vor 16 Jahren von vielen in der Branche belächelt“, erzählt die Unternehmerin.

„Viele haben gesagt, wie wollt ihr das machen? Es gibt die großen Röstereien, die den heimischen Markt abdecken“, erinnert sich Silvia Lasselsberger an die Anfänge. Das Kaffeerösten lernte Walter Schweifer, der damals 36 Jahre alt war, in Triest, Mailand und Hamburg. Das Unternehmerpaar unternahm zahlreiche Reisen, um sich über Kaffeeplantagen und Kaffeegroßhändler zu informieren. Den Rohkaffee beziehen sie heute über Händler in Triest und Hamburg.

Im Fokus: Cult Caffè

Die Rösterei Cult Caffè hat es geschafft, sich am heimischen Kaffeemarkt durchzusetzen, obwohl der Beginn nicht einfach war.

Der Geschmack ist individuell

Barista oder Nobile - neben fünf Standardmischungen wird für die Kundinnen und Kunden auch individuell gearbeitet. „Ob der Kaffee im Hotel, im Restaurant oder im Kaffeehaus getrunken wird, macht einen Unterschied. Die Röstungen fallen unterschiedlich stark aus“, erklärt Walter Schweifer, „es gibt auch noch Großkunden, die wollen, dass wir speziell für sie eine Kaffeemischung kreieren.“

Auch wenn der Kaffee hauptsächlich nach Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Bayern verkauft wird, so hat das Unternehmerpaar künftig auch den asiatischen und arabischen Markt im Visier, denn bereits in zwei Kaffeehäusern in Doha, der Hauptstadt von Katar, wird Cult Caffè aus dem Mostviertel getrunken.

Birgit Brunner, noe.ORF.at