Pfeilgiftfrosch und Nashorn zeigen ihre Waffen

Das Haus für Natur in St. Pölten widmet sich ab 22. März in einer Sonderausstellung den Waffen der Natur. Neben zahlreichen Präparaten exotischer Lebewesen wurden für die Ausstellung auch lebende Tiere nach St. Pölten gebracht.

Noch sitzen die Pfeilgiftfrösche alle einzeln in ihren kleinen, durchsichtigen Plastikbehältern. Tierpflegerin Marlene Zechel nimmt eine Box nach der anderen und lässt die Tiere vorsichtig im Terrarium frei. Der Umgang mit solchen Tieren will gelernt sein: „Der Gelbe hier ist der gefährlichste der Frösche überhaupt, das ist der schreckliche Pfeilgiftfrosch“, erklärt Zechel. Sein Gift reiche aus, um zehn Menschen zu töten, meint sie.

Die Ausstellung im Haus für Natur im Landesmuseum zeigt, dass Waffen nicht erst vom Menschen erfunden wurden. „Die Natur kennt chemische, mechanische, taktische und visuelle Wege, um sich zur Wehr zu setzen“, erklärt Museumssprecher Florian Müller. Dementsprechend sei auch die Ausstellung aufgebaut. Neben den Pfeilgiftfröschen wurden in den vergangenen Tagen auch eine Vogelspinne, ein Skorpion und einige Schreckenarten angeliefert. Die Waffe der sogenannten Wandelnden Blätter etwa besteht darin, dass sie sich sehr gut tarnen.

Exoten aus Afrika in St. Pölten

In der Mitte des nächsten Ausstellungsraumes begrüßt einen ein echtes Nashorn. Zu der Zeit, als es noch lebte, dürfte es knapp drei Tonnen gewogen haben. „Dieses Breitmaulnashorn ist eines unserer Highlights“, sagt der wissenschaftliche Leiter Erich Steiner. Das Tierpräparat stamme aus einem früheren Afrika-Museum des Landes Niederösterreich. „Das Museum wurde vor 20 Jahren zugesperrt, doch die Objekte befinden sich noch in unserem Fundus. Die neue Sonderausstellung bietet jetzt die Chance, auch solche Objekte mal herzuzeigen“, sagt Steiner.

Dazu gehört auch das Präparat eines Zebras, eines Bären und eines Krokodils. Bei 14 interaktiven Stationen will man die Besucherinnen und Besucher dazu animieren, Dinge selbst herauszufinden und auszuprobieren. „Man kann die eigenen Kräfte beim Bullendrücken messen, an Ameisensäure riechen oder sich selbst tarnen“, erklärt Katharina Wachter, die im Haus für Natur für Kulturvermittlung zuständig ist. Noch mehr Interaktion gibt es dann jeden ersten Freitag im Monat: „Da können sich Besucherinnen und Besucher Stabheuschrecken auf die Schulter oder auf die Hand setzen lassen und ein Foto mit den Tieren machen“.

Miriam Steiner, noe.ORF.at