Reichenau: Bischöfe diskutieren über Missbrauch

Die Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche sind ab Montag großes Thema der Bischofskonferenz, die in Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) stattfindet. Zudem wird auch über die geplante Sicherungshaft beraten.

Im Mittelpunkt der Frühjahrsversammlung der Bischofskonferenz steht einmal mehr die Absicht, über den besseren Schutz der Opfer zu beraten. Denn der Missbrauch von Kindern und der Schutz der Täter bzw. die Vertuschung stehe im Widerspruch zum Evangelium, betonte im Vorfeld Kardinal Christoph Schönborn, der auch bei der Missbrauchskonferenz im Vatikan im Februar teilnahm und die Bischöfe in Österreich nun darüber informieren will.

Wer die Freude des Evangeliums verkünden will, „müsse deshalb auch das Übel bekämpfen, dass diese Freude zerstören will“, stellte Schönborn im Interview mit „Vatican News“ vergangene Woche klar. Der erste Blick müsse deshalb immer den Opfern von Missbrauch gelten. Die Kinderschutzkonferenz von Papst Franziskus, die im Nachhinein auch teilweise heftig kritisiert wurde, weil keine konkreten Maßnahmen präsentiert wurden, verteidigte Schönborn jedoch: „Der Papst wollte deutlich machen, dass es in allen Teilen der Welt, in allen Teilen der katholischen Kirche ein klares gemeinsames Bemühen und Kämpfen dagegen geben muss.“

Verhältnis von Staat, Kirche und Religion

Zudem wollen die Bischöfe über aktuelle Themen reden, die das Verhältnis von Staat, Kirche und Religion betreffen, kündigte Peter Schipka, Generalsekretär der Bischofskonferenz, an - etwa die neue Karfreitagsregelung, der geplante Etikunterricht und die Sicherungshaft. Eröffnet wird die Vollversammlung mit einem Studiennachmittag zum Thema „Pfarrgemeinderäte und Ehrenamt“. Die inhaltliche Vorbereitung dafür liegt beim zuständigen St. Pöltner Bischof Alois Schwarz.

Die Tagung findet im Seminarzentrum des Bundesheeres im Schloss Reichenau statt. Der liturgische Höhepunkt ist ein Festgottesdienst Dienstagabend in der Pfarrkirche St. Barbara in Reichenau, zu dem auch Gläubige eingeladen sind. Schönborn wird der heiligen Messe vorstehen und predigen. Über die Ergebnisse der Bischofskonferenz will Schönborn am Freitag informieren.

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