Konzept gegen Missbrauch wird umgesetzt

Im Stift Klosterneuburg (Bezirk Tulln) hat man erste Schritte gesetzt, um das Konzept, das zur Vorbeugung von Missbrauch ausgearbeitet wurde, auch umzusetzen. Ab sofort gibt es einen Beauftragten für Berufungsbegleitung und -stärkung.

Thaddäus Ploner ist Mitglied der Augustiner-Chorherren und Kaplan in der Pfarre Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg). Er soll Anlaufstelle sein, sowohl für die Chorherren im Stift als auch für alle, die in den 27 Pfarren, die zu Klosterneuburg gehören, mitarbeiten.

„Wachsamkeit ist immer wichtig. Missbrauch ist ein Verrat unseres Priesterseins. Es darf nicht soweit kommen. Man muss schauen, wo man gestärkt werden kann, aber auch, wo man Gefahren schnell erkennen kann und entschieden handeln muss,“ sagte Thaddäus Ploner. Er wolle die Dinge offensiv und aktiv angehen, um in Zukunft Missbrauch zu vermeiden, so Ploner.

Thaddäus Ploner Stift Klosterneuburg

ORF

Thaddäus Ploner: „Missbrauch ist ein Verrat unseres Priesterseins. Es darf nicht soweit kommen“

2017 wurden Vorwürfe gegen einen Kleriker des Stiftes Klosterneuburg aus dem Jahr 1993 publik. Er soll einen Ministranten sexuell missbraucht haben - mehr dazu in Missbrauch von 1993 wurde jetzt öffentlich (noe.ORF.at; 17.9.2017). Als Konsequenz wurde ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das jetzt umgesetzt wird.

In der Arbeit des neuen Beauftragten geht es aber nicht nur um Missbrauch, sondern auch um Mobbing, Stalking oder Burnout. Er wolle alle, die bei ihm Hilfe suchen, begleiten. Er habe es sich lange überlegt, ob er diese Aufgabe annehmen solle und sich schließlich dafür entschieden, so Thaddäus Ploner. „Es ist mein Beitrag für die Gemeinschaft“, sagte der Kaplan.

Nächster Schritt: Externer Präventionsbeauftragter

Der nächste Schritt in der Umsetzung des Maßnahmenpakets gegen Missbrauch sei, dass ein externer Präventionsbeauftragter installiert werde, sagte der Pressesprecher des Stiftes Klosterneuburg, Walter Hanzmann. Thaddäus Ploner und der neue Präventionsbeauftragte sollen eng zusammenarbeiten. Somit werden zwei Bereiche abgedeckt, nämlich der geistliche und der weltliche.

Links: