Höchste Pkw-Dichte in Waidhofen an der Thaya

Laut einer österreichweiten Erhebung des VCÖ weisen mit Waidhofen an der Thaya, Zwettl und Horn drei Bezirke im Waldviertel die höchste Motorisierungsdichte auf. Der VCÖ sieht die Gründe dafür in mangelnder Infrastruktur.

Es sind die strukturschwachen und von Abwanderung betroffenen niederösterreichischen Bezirke Waidhofen an der Thaya, Zwettl und Horn, welche die österreichweite Rangliste mit der höchsten Dichte an Pkws anführen. Auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner kommen mehr als 700 Autos. „Früher war ein hoher Pkw-Motorisierungsgrad ein Zeichen von Wohlstand, heute ist er in der Regel ein Zeichen von Mangel: Mangel an öffentlichen Verkehrsverbindungen, Mangel an Nahversorgung und Mangel an Arbeitsplätzen“, sagte Markus Gansterer vom VCÖ.

Ländliche Gebiete zeigen deutlich höhere Autozahl

Generell zeigten sich bei der Erhebung ein Stadt-Land-Gefälle sowie deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Während drei Wiener Bezirke weniger als 300 Autos pro 1.000 Einwohner ausweisen, gibt es österreichweit vier Bezirke mit über 700 Autos pro 1.000 Bewohnern - neben den drei Bezirken aus dem Waldviertel auch der burgenländische Bezirk Jennersdorf.

Die niedrigste Anzahl von Autos pro 1.000 Personen gibt es in Niederösterreich in den Statutarstädten. Wiener Neustadt weist eine Dichte von 558 Autos pro 1.000 Personen auf, gefolgt von St. Pölten, Krems und Waidhofen an der Ybbs. Bis Anfang der 1990er Jahre sei der Trend noch gegenteilig gewesen, zeigen die Daten des VCÖ. Damals hätten die Landeshauptstädte noch eine höhere Autodichte gehabt als die ländlichen Regionen.

VCÖ ortet unzureichendes „Öffi“-Angebot

Insgesamt gibt es heute in Niederösterreich um knapp 120.000 Autos mehr als im Jahr 2010. Die Einwohnerzahl stieg im gleichen Zeitraum zum Vergleich aber nur um knapp 65.000, rechnete der VCÖ vor. Um die Abhängigkeit vom Auto zu verringern, sei es wichtig, den öffentlichen Verkehr auszubauen, so Gansterer.

„Da gibt es in Niederösterreich ja bereits einige Vorhaben, die es jetzt aber auch umzusetzen gilt“, so der Verkehrsexperte, der sich vonseiten des Bundes mehr finanzielle Unterstützung für die Vorhaben der Länder wünscht. Wichtig seien neben einem flächendeckenden Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln außerdem Anrufsammeltaxis, Gemeindebusse, E-Car-Sharing sowie der Ausbau des Radnetzes.

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