Kremser Hochschullehrgänge in Usbekistan

In Usbekistan soll man künftig wie in Niederösterreich studieren können. Eine neue Kooperation bringt Lehrgänge der IMC Fachhochschule (FH) Krems an eine Universität des zentralasiatischen Landes.

Auf die Idee zu der transnationalen Zusammenarbeit kam die IMC FH Krems vor etwa zwei Jahren, als Shavkat Mirziyoyev als neuer Präsident von Usbekistan die Universitäten seines Landes aufgerufen hatte, internationaler zu werden. Damals hätte man den Kontakt zu Usbekistan gesucht, nun sei eine Kooperation mit der Tashkent State University of Economics fix, sagt Karl Ennsfellner, Geschäftsführer der IMC FH Krems.

Export von Kremser Know-how

Die Tashkent State University of Economics ist eine der größten Wirtschaftshochschulen im zentralasiatischen Raum und möchte ab Herbst vier Kremser Bachelor- und Masterstudiengänge in ihr eigenes Studienangebot aufnehmen. Ein besonderer Fokus liegt bei der Ausrichtung der Studiengänge in der Lehre wirtschaftswissenschaftlicher Tourismusbereiche.

„Lehrgänge, die bei uns schon angeboten werden, will man bald auch in Usbekistan anbieten. Übernommen werden dafür einerseits unsere Lehrpläne, andererseits das Wissen unserer Vortragenden“, sagt Ennsfellner. Das Schlagwort dazu lautet „Flying Faculty“: Ab Herbst 2019 werden Vortragende aus Krems für einzelne Lehrveranstaltungen nach Usbekistan reisen und die Studentinnen und Studenten in Tashkent ausbilden.

Kooperationen entlang der Seidenstraße

Das Projekt soll laut dem FH-Geschäftsführer die wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und touristischen Verbindungen zwischen Usbekistan und Österreich stärken. Usbekistan erhofft sich durch die Zusammenarbeit den Import von österreichischem Know-how, während Österreich im Gegenzug hofft, sich am stark wachsenden Tourismusmarkt entlang der Seidenstraße zu beteiligen.

Treffen

IMC Fachhochschule Krems

Johannes Peterlik, österreichischer Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten, und Heinz Boyer, Aufsichtsratsvorsitzender der IMC FH Krems (Mitte), mit zwei Vertretern der Tashkent State University of Economics

In einem Gespräch mit dem usbekischen Minister für Investment und Außenhandel wurde der IMC FH Krems versichert, dass sie in der strategischen Entwicklung des Tourismus in Usbekistan voll eingebunden sein wird. Unter anderem ist im Skigebiet Charvak unter Einbindung der Fachhochschule Krems ein Hotel mit angebundenem Lehrhotel geplant.

Vorteile für Niederösterreichs Wirtschaft

„Einem Bildungsexport folgt nicht selten ein Produktaustausch und außerdem suchen wir immer Wege, den Anteil der internationalen Studierenden in Krems zu erhöhen“, sagt Ennsfellner. Im Zuge der Kooperation der beiden Hochschulen soll es auch Austauschprogramme für Studierende geben. Außerdem plane die IMC FH Krems gemeinsame Forschungsprojekte und Publikationen mit der Tashkent State University of Economics.

Die IMC FH Krems suche laut Ennsfellner laufend nach geeigneten internationalen Hochschulen für Kooperationsprojekte. Die bevorstehende Zusammenarbeit mit der usbekischen Universität ist nach bestehenden Kooperationen in Aserbaidschan und Turkmenistan bereits die dritte Partnerschaft der IMC Fachhochschule Krems mit einem Land entlang der sogenannten Seidenstraße im zentralasiatischen Raum.

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