Nutztierhaltung ohne Antibiotika

Die Erber Group mit Sitz in Getzersdorf (Bezirk St. Pölten) produziert Zusatzstoffe für Futtermittel und will damit in der Nutztierhaltung auf Antibiotika verzichten. Die Zusatzstoffe sollen vor allem die Darmgesundheit der Tiere fördern.

Seit mehr als 35 Jahren spezialisiert sich das Unternehmen auf Futtermittelzusatzstoffe, die für die Darmgesundheit von Rindern, Schweinen, Hühnern und Aquakulturen förderlich sind. Neben ihrem Hauptsitz in Getzersdorf betreibt die Erber Group auch einen Forschungsstandort in Tulln. Weltweit beschäftigt die Firma 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreibt 50 Niederlassungen.

In Tulln wird an Futtermittelzusatzstoffen geforscht, die die Tiergesundheit fördern sollen. Es geht dabei einerseits um Schimmelpilzbekämpfung und andererseits um probiotische bzw. pflanzliche Zusatzstoffe, die den Tieren ins Futter gemischt werden. Sie sollen dazu beitragen, dass die Nutztiere gesund bleiben.

Erber Group ist im präventiven Bereich tätig

„Wir alle kennen das Thema der Antibiotikaresistenz, ein weltweit großes Problem. Wir sind im präventiven Bereich tätig und können mit unseren Zusätzen verhindern, dass Antibiotika eingesetzt werden. So steigern wir die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutztiere,“ erklärt Eva Maria Binder, Leiterin für Forschung und Entwicklung, gegenüber noe.ORF.at.

Schimmelpilze als Problem in der Nutztierhaltung

In der Nutztierhaltung habe man oft mit dem Problem der Schimmelpilze zu kämpfen, so Binder. Das beginne schon auf dem Feld, wo das Futtergetreide etwa für Schweine wächst. Man könne nicht ausschließen, dass es bereits hier zu Schimmelbildung kommt. Wenn die Tiere diese Pilze allerdings regelmäßig zu sich nehmen, schwächt das auf Dauer den Körper, die Tiere seien anfälliger für Krankheiten, sagt die Forscherin.

„Im Fokus“: Erber Group

„Gesundheit beginnt im Darm“: Die Erber Group mit Sitz in Getzersdorf hat sich vor mehr als 35 Jahren darauf spezialisiert.

Die Produkte der Erber Group setzen nach eigenen Angaben genau hier an. „Wir haben mit unseren Produkten Maßnahmen entwickelt, um diese Schimmelpilze im Verdauungstrakt der Tiere zu bekämpfen, sodass sie ihre negative Wirkung nicht entfalten können. Dadurch sind die Tiere einfach gesünder,“ so Eva Maria Binder, die auch Vorstandsmitglied ist. „Gesunde Tiere wachsen besser und schneller.“

1.000 Wissenschaftler forschen in Tulln

Tulln sei als Forschungsstandort für die Erber Group optimal, erklärt Binder. Es ist das Zentrum für Agrobiotechnologie in Österreich. Hier arbeiten 1.000 Wissenschaftler aus diesem Bereich, da gebe es gute Möglichkeiten für gemeinsame Projekte, so Eva Maria Binder. Der Umsatz der Erber Group liegt bei etwa 360 Millionen Euro pro Jahr - je ein Drittel wird in Europa, Asien und Amerika erzielt. Die Wachstumsraten betragen jährlich rund 15 Prozent.

Claudia Schubert, noe.ORF.at

Link: