Stephan Pernkopf ist neuer Bauernbund-Obmann

Wechsel an der Spitze des Bauernbundes: In Melk wurde am Samstagvormittag Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) mit 100 Prozent der Delegiertenstimmen zum Nachfolger von Hermann Schultes gewählt.

Stephan Pernkopf erhielt beim Landesbauernrat, dem höchsten Gremium des Bauernbundes, 140 Stimmen und damit 100 Prozent der gültigen Stimmen. Die Wahl fand am Samstagvormittag im Kolomanisaal des Stifts Melk statt. Pernkopf ist der neunte Obmann seit der Gründung des Bauernbundes im Jahr 1906.

Pernkopf will „Anwalt der Bauern“ sein

Pernkopf betonte in seiner Rede, er wolle Anwalt der Bauern und des ländlichen Raumes sein. Er verwies auf die Herausforderungen in der Landwirtschaft, von der Dürre, dem Borkenkäfer, dem Starkregen, aber auch vom Tier-, Arten- und Pflanzenschutz bis hin zum „Almurteil“. „Die Alm ist kein Freilichtmuseum, sondern der Arbeitsplatz für Landwirte. Wir brauchen wieder mehr Hausverstand und Eigenverantwortung“, so Pernkopf.

Bezüglich der Debatte um Pflanzenschutzmittel verwies er darauf, dass Erdäpfel von einem Schädling befallen wurden und vernichtet werden mussten. Damit hätte man 2,4 Millionen Menschen ein Jahr lang versorgen können. Derzeit müssten Erdäpfel aus Nordafrika importiert werden, so Pernkopf.

Pernkopf fordert Entlastung für die Bauern

Mit Blick auf die Zukunft und die geplante Steuerreform des Bundes forderte Pernkopf eine Entlastung für die Bäuerinnen und Bauern, die oft bereits um 6.00 Uhr im Stall stehen würden, und sagte in Richtung Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP): „Mit deinem ‚Frühaufsteher‘-Sager hast du bei uns in Niederösterreich den richtigen Nerv getroffen, nur in Wien ist er nicht angekommen.“

Der neue Bauernbundobmann bezeichnete es als Ziel, dass Österreich jederzeit und für immer in der Lage sein müsse, sich selbst zu ernähren. Daher braucht es drei Dinge: Eine spürbare Entlastung für die Fleißigen im Rahmen der kommenden Steuerreform und eine faire Entlohnung für die Tüchtigen im Rahmen der zukünftigen Europäischen Agrarpolitik. Zudem forderte Pernkopf gleiche Chancen für Kinder am Land wie in der Stadt ein. „Die Chancen müssen zu den Menschen kommen, und nicht umgekehrt.“

Zu den Gratulanten in Melk zählten u.a. Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP). Sie hielten unisono fest, dass Pernkopf „sicher die beste Wahl für die Zukunft des Bauernbunds“ sei. Zu den Gratulanten zählten auch Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), Niederösterreichs Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner, Hausherr Abt Georg Wilfinger, Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll, Anneliese Figl, Ehrenobmann Rudolf Schwarzböck und Bauernbundpräsident Georg Strasser.

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