Wasserverbände beklagen Schäden durch Biber

Seit 1. April hat der Biber Schonfrist. In Niederösterreich wächst die Population ständig - derzeit schätzt man, dass es zwischen 5.000 und 6.000 Tiere sind. Bei den Wasserverbänden spricht man von hohen Schäden, die die Tiere anrichten.

Biberschäden gehören für die Mitarbeiter des Donau-Hochwasserschutzverbandes Tullnerfeld Nord mittlerweile zum Alltag. So bauen Biber derzeit am Brombeergraben bei Trübensee (Bezirk Tulln) gerade einen Damm. Zur Hälfte ist er fertig. Der frühere Damm wurde gerade erst von den Mitarbeitern des Hochwasserschutzes aus dem Wasser gefischt.

Biber Bach Liebenfels

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Etwa 5.000 bis 6.000 Biber leben derzeit in Niederösterreich

Schäden werden auf eine Million Euro geschätzt

„Es ist ein ständiges Hin und Her zwischen Mensch und Biber. Und da gibt es auch durchaus gefährliche Situationen, die durch die Tiere hervorgerufen werden. Wir haben auf einer Strecke von 35 Kilometern entlang der Schnellstraße S5 Schutzdämme, die Durchlässe haben. Diese Durchlässe werden durch das Holz, das der Biber in diese Durchlässe hineinbringt, verklaust. Bei einem Hochwasser ist die Problematik, dass diese Schieber nicht zugehen und nicht dichten“, erklärt der Geschäftsführer des Hochwasserschutzverband Tullnerfeld Nord, Johannes Sanda.

Nach seinen Angaben betragen die Schäden, welche die Biber allein im Einzugsbereich des Donau-Hochwasserschutzverbandes Tullner Feld Nord anrichten, etwa eine Million Euro. Denn schließlich müsse man auch die Schutzdämme ständig kontrollieren und ebenso auch die von den Tieren angebissenen Bäume entfernen. Die Biberverordnung, die seit 2016 in Kraft ist, soll das Treiben des Nagers einschränken - mehr dazu in Verordnung zur Bibertötung in Kraft (noe.ORF.at; 31.8.2016).

300 bis 400 Biber wurden bereits getötet

Etwa 300 bis 400 Tiere wurden bisher gefangen und getötet, die Population wächst aber rasch, sagen Experten. In der Nähe von Radwegen und Spazierwegen müssen immer wieder Bäume gefällt werden. „Wir haben etwa bei Trübensee ein Bachbett, wo wir die Bäume entlang des Baches entnommen und eine Wiese angelegt haben, damit der Biber hier keine Bäume mehr vorfindet, die er fällen kann“, schildert Sanda eine Schutzmaßnahme. Derzeit könnte der Biber das übrigens ungestört tun, denn bis zum 31. August hat er noch Schonzeit.

Otto Stangel, noe.ORF.at

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