Fäkalien in Donau: Kontrollen werden verschärft

Nach der Aufregung um Fäkalien und Abfall in der Donau soll es nun strengere Kontrollen der Wasserqualität und auch der Schifffahrtslinien geben. Das ist das Ergebnis eines „Runden Tischs“ im Verkehrsministeriums.

An dem „Runden Tisch“ im Verkehrsministerium, zu dem Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) am Donnerstag eingeladen hatte, nahmen etwa 60 Vertreterinnen und Vertreter von Reedereien, Ländenbetreibern, Land Niederösterreich, viadonau, Schifffahrtsaufsicht und Ministerium teil. Neben dem Umgang mit Fäkalien ging es auch um die Lärmbelästigung durch die in den Nachtstunden laufenden Stromaggregate.

Verursacher nicht mehr festzustellen

Zahlreiche Anrainer entlang der Donau, etwa im Raum Krems, hatten zuletzt kritisiert, dass Besatzungen von einzelnen Schiffen Abfall und Fäkalien in den Strom gepumpt hätten. Mittlerweile ist die Aufregung in der Region groß. Dass es zu Verschmutzungen kommt, wurde durch Untersuchungen bereits zweifelsfrei festgestellt. Woher sie allerdings stammen, das lässt sich nicht mehr feststellen.

Fäkalien in der Donau

Stefan Kastner

Weil es zuletzt viel Kritik wegen Verschmutzungen gab, versprachen die Reedereien nun eine fachgerechte Entsorgung

Reedereien erbringen Nachweis der Entsorgung

Nach der Diskussion um die illegale Entsorgung von Fäkalien der Schiffstoiletten in der Donau verpflichteten sich die Reedereien am Donnerstagnachmittag in einer freiwilligen Erklärung dazu, einen Nachweis über die fachgerechte Entsorgung von Abwasser und Abfall zu führen. „Das ist ein Riesenerfolg, ich bin überzeugt, dass wir dieses Problem damit in den Griff bekommen werden. Zukünftig werden von der Schifffahrtsaufsicht auch verstärkt Kontrollen durchgeführt“, kündigte der Verkehrsminister an.

Von Seiten der Ländenbetreiber wurde erklärt, dass es bei beinahe an jeder Anlagestelle möglich sei, Abfälle, Fäkalien und nicht gereinigtes Brauchwasser fachgerecht zu entsorgen - entweder bei fixen Stellen oder durch entsprechende Saugwägen, die zu den Anlegestellen kommen und die Fäkalien entgegennehmen. „Es werden konkret bei den Länden Kanalanschlüsse errichtet werden und es werden Stromanlagen errichtet werden, um die Schiffe, wenn sie anlegen, über Land versorgen zu können“, erklärte der Geschäftsführer der viadonau, Hans Peter Hasenbichler.

Wasserqualität wird genau untersucht

„Sowohl die Schifffahrtsbetreiber, als auch die Ländenbetreiber, sowie alle öffentlichen Institutionen sind sich einig, dass wir zusammen Maßnahmen setzen müssen und schon gesetzt haben, um die Donau wieder so darstellen zu können, wie sie es ja auch ist, ein Erholungsraum mit einer guten Wasserqualität - und genau diese Wasserqualität werden wir monatlich an elf Querstellen der Donau ein Jahr lang untersuchen. Erste Ergebnisse haben wir schon, die Wasserqualität ist demnach gut“, erklärte der Leiter der Abteilung Wasser im Land, Ludwig Lutz.

Der Minister präsentierte den Reedereien den Entwurf einer freiwilligen Deklaration, den alle anwesenden Schiffsbetreiber auch unterzeichneten. In dieser Deklaration ist die genaue Dokumentation des Schiffsbetreibers über die fachgerechte Entsorgung von Abwasser und Abfall geregelt. Hofer appellierte zudem an Anrainer, Beobachtungen über allfällige unsachgerechte Entsorgungen sofort bei der Schifffahrtsaufsicht zu melden.

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