Niederösterreich will Export nach China steigern

Um den Export weiter anzukurbeln, startet eine Delegation aus Niederösterreich am Ostermontag die bisher umfangreichste Reise nach China. In vier Jahren sollen die Warenexporte um 100 Millionen gesteigert werden.

Im Vergleich zu China ist Österreich, und erst recht Niederösterreich, ein Zwerg. Es gibt etwa 1.000 Mal mehr Chinesinnen und Chinesen als Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Dennoch fassten bereits niederösterreichische Firmen in China Fuß. Erst vor wenigen Wochen eröffnete Agrana einen weiteren Standort in China - mehr dazu in Agrana eröffnete weiteres Werk in China (noe.ORF.at; 19.3.2019).

Die Gewürzfirma Kotányi mit Sitz in Wolkersdorf im Weinviertel (Bezirk Mistelbach) ist dabei, westlichen Geschmack in die Küchen der Asiaten zu bringen - mehr dazu in Vom Paprikahändler zum Marktführer (noe.ORF.at; 11.1.2019). Der Autozulieferer Pollmann aus Karlstein ist Weltmarktführer. Aktuell geht das neue Werk bei Shanghai in Betrieb - mehr dazu in Pollmann investiert in China und Vitis (noe.ORF.at; 21.4.2018).

Im Zukunftsmarkt China Fuß fassen

Der chinesische Markt wird für die heimische Wirtschaft immer wichtiger. Künftig will man den Export nach China weiter steigern. Derzeit werden Waren im Wert von 400 Millionen Euro von Niederösterreich nach China exportiert. In vier Jahren sollen es 500 Millionen Euro sein. Um dieses Ziel zu erreichen, reist nun eine Delegation, bestehend aus Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Regierungsmitgliedern sowie Vertreterinnen und Vertretern von mehr als 30 Unternehmen, nach China.

Niederösterreich sei ein exportorientiertes Land, betont Mikl-Leitner. „Im Vergleich zu den anderen Bundesländern liegen wir im Export auf Platz zwei nach Oberösterreich. Unser Ziel ist es, die Exporte ins Ausland zu steigern“, so die Landeshauptfrau. „China ist ein Zukunftsmarkt und wer es schafft, in China Fuß zu fassen, sichert auch Arbeitsplätze bei uns.“ Auf dem Programm der Reise stehen Shanghai, wohin es besonders viele Wirtschaftskontakte gibt, Hongkong und die niederösterreichische Partnerprovinz Zhejiang, die mit 56 Millionen Einwohnern für chinesische Verhältnisse mittelgroß ist. An den Gesprächen in Zhejiang wird auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) teilnehmen.

Chinesische Investoren in Niederösterreich

Thema der Reise ist aber auch die andere Seite: Die Chinesen als Investoren. Der Autohersteller Great Wall Motors hat seit dem Vorjahr eine Niederlassung in Kottingbrunn (Bezirk Baden). Etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort tätig. Das Unternehmen will in Niederösterreich künftig weiter wachsen.

Die Angst, als kleines Land wie Niederösterreich beim Riesen China nicht mithalten zu können, gebe es nicht, sagt Mikl-Leitner. „Deswegen gilt es dort als Partner auf Augenhöhe aufzutreten und klar zu machen, dass wir zwar klein sind, aber dass wir auf gleicher Ebene sind, was den Fortschritt, die Technologie und vor allem auch den gesamten Bereich der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit betrifft“, betont die Landeshauptfrau vor der Reise.

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