Jagdverband will Gegnern mehr Paroli bieten

Der Klimawandel setzt nicht nur Wälder und Wildtiere unter Druck, er stellt auch die Jagd vor große Herausforderungen. Der NÖ Jagdverband stellte am Samstag die Weichen für die Zukunft und will Jagdgegnern künftig mehr Paroli bieten.

Der Lebensraum für Tiere wird immer kleiner: Einerseits, weil Landwirtschaft, Verkehr, Siedlungen und Einkaufszentren mehr und mehr Platz einnehmen, andererseits drängen die Menschen verstärkt in die Wälder und suchen dort Erholung. „Die Aufgabe der Jäger ist es hier den Tieren eine Stimme zu geben, denn wir sind dem Wild verpflichtet“, sagte Landesjägermeister Josef Pröll bei der Vollversammlung im Landtagssitzungssaal in St. Pölten.

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Bei der Vollversammlung im Landtagssitzungsaal wurden am Samstag die Weichen für die Zukunft gestellt

Diesen Lebensraum zu erhalten könne nur gemeinsam gelingen, betonte Pröll und stellte zudem klar, dass gerade die Jagd einen artgerechten und gesunden Wildbestand sichere. „Wir werden es nicht mehr zulassen, dass Halb Wissende und unwissende Populisten die Jagd ins schlechte Licht rücken. Wir werden ihnen und das ist unsere Kompetenz Paroli bieten.“ Gleichzeitig forderte er mehr Geld, etwa dass die Landwirtschaft für die Förderung der „Artenvielfalt und Biodiversität entsprechend entschädigt wird“.

Jagdgesetz als Vorreiter für Artenschutz

Die ersten Artenschutzgesetze seien jedenfalls Jagdgesetze gewesen. Auch heute noch seien wesentliche Teile der Artenschutzgesetzgebung in den Jagdgesetzen verankert. „Die Jägerinnen und Jäger tragen als Privatpersonen mit persönlichem Engagement wesentlich zum Natur- und Artenschutz bei“, erläuterte Sylvia Scherhaufer, die Generalsekretärin des NÖ Jagdverbandes.

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Das neue Logo des Jagdverbandes

Neben einem neuen Logo und einer neuen Homepage will der NÖ Jagdverband, wie er ab nun auch offiziell heißt, eine modernere Sprache in Wort und Bild liefern. Themen, die den Nachhaltigkeitsgedanken der Jagd unterstreichen, und das Handwerk der Jagd werden in all ihren Facetten zur Sprache gebracht. „Die Jägerinnen und Jäger sind permanent im Einsatz. Wir nutzen unsere Wildtiere und haben deshalb auch das höchste Interesse, sie zu schützen und zu erhalten“, erklärte Pröll.

Pernkopf: „Jagd ist mehr als Hobby“

Gerade deshalb habe die Jagd auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung, erinnerte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). „Jeder Jäger, jede Jägerin hat eine gesetzliche Verantwortung, auch einen gesetzlichen Auftrag, gewisse Dinge zu tun, andere Dinge nicht zu tun und deswegen ist es weit mehr als ein Hobby.“ Das Land stehe hinter den Jägern, betonte Pernkopf und forderte von jedem einzelnen, im Wald mehr Eigenverantwortung zu übernehmen und sich bewusst zu machen, wie man sich im Wald verhält.

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350 Funktionäre und Ehrengäste waren beim Landesjägertag

Die Nähe zwischen Jagdverband und dem Land wird künftig auch räumlich sichtbar. Ende 2021 übersiedelt der NÖ Jagdverband von Wien nach St. Pölten. Zudem will sich der Verband auch Nicht-Mitgliedern öffnen. Laut Pröll soll es ab heuer - jedes Jahr am 15. Mai - einen „Tag der Jagd“ geben. Außerdem will man die Aufgaben der Jägerinnen und Jäger auch Kindern wieder näher bringen, mit Vorträgen in Schulen und Kindergärten - ganz nach dem Motto „Dem Wild verpflichtet“.

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