Mit Hacke attackiert: „Er war vollkommen wirr“
Beim 20-jährigen Tatverdächtigen soll es sich laut Polizei um einen Studenten handeln. Er soll am Mittwoch vier Personen mit einer Gartenhacke verletzt haben, bestätigte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Zuvor soll er einen Radfahrer mit einem Auto gerammt haben und geflüchtet sein - mehr dazu in Mit Spitzhacke bewaffnet: Vier Menschen verletzt (noe.ORF.at; 1.5.2019).
Ehepaar im Wohnhaus attackiert
Nachdem der Student das Auto auf einem Feldweg zurückgelassen hatte, attackierte er laut Polizei ein Ehepaar in Maria Anzbach mit einer Gartenhacke. „Ich bin gerade auf der Couch gelegen und habe durch das Wohnzimmerfenster gesehen, wie ein junger Bursche beim Nachbarhaus war, über den Zaun springt und zu unserer Eingangstür kommt“, schilderte Johann Fellner den Vorfall gegenüber noe.ORF.at. „Ich bin sofort aufgesprungen und ins Vorzimmer gegangen. Dort ist er mir entgegengekommen, vollkommen wirr, und hat mit der Gartenhacke herumgefummelt.“
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„Er war nur darauf aus, mich am Kopf zu treffen“
Fellners Frau flüchtete ins Freie, während er mit dem 20-Jährigen kämpfte. „Er war nur darauf aus, mich am Kopf zu treffen“, sagte Fellner. „Er war wahnsinnig flott und ich hatte keine Chance, ihn zu fassen.“ Anschließend lief der junge Mann davon. Er begegnete auf der Flucht der Frau und schlug auch ihr mit der Hacke auf den Kopf. „Ich habe stark geblutet und habe dann die Rettung verständigt“, so Fellner. Die Nachbarn riefen die Polizei. Daraufhin wurde eine Großfahndung eingeleitet.
LPD NÖ
Laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner flüchtete der Mann weiter Richtung Burgstall, wo er eine 71-jährige Frau verletzt haben soll. „Gegen 14.00 Uhr konnte der 20-Jährige von Bediensteten des Einsatzkommandos Cobra in Burgstall festgenommen werden“, so Schwaigerlehner. An der Großfahndung waren Beamte aus den Bezirken St. Pölten und Tulln, zwei Diensthundestreifen, ein Hubschrauber des Innenministeriums und das Einsatzkommando Cobra beteiligt.
Untersuchungshaft beantragt
Das Motiv war am Donnerstag weiterhin völlig unklar. „Er hat die Opfer wahllos ausgewählt. Es gab nicht von Vornherein eine Tötungsabsicht gegen ein bestimmtes Opfer“, sagte Schwaigerlehner. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten beantragte am Donnerstag die Untersuchungshaft. Zudem wurden zwei Gutachten in Auftrag gegeben, die den Gesundheitszustand des 20-Jährigen prüfen sollen. Sie sollen in sechs bis acht Wochen vorliegen.