Aus alten Zirkuszelten werden neue Taschen

Der „Circus Pikard“ mit Sitz in Pulkau (Bezirk Hollabrunn) fertigt seit vergangenem Jahr aus alten Zirkusplanen neue Taschen an. Damit möchte der Zirkus die gebrauchten Zelte weiterverarbeiten anstatt sie zu entsorgen.

„Jeder kennt das, man mistet aus und wirft die Dinge einfach weg“, sagte Zirkus-Direktor Alexander Schneller, den das bloße Entsorgen von gebrauchten Gegenständen gestört habe, im Gespräch mit noe.ORF.at. Ein Freund brachte ihn dann auf die Idee, aus den Zirkuszelten Tragetaschen und Geldbörsen herzustellen.

Tasche aus alten Zirkusplanen

Circus Pikard

Die Zirkuszelte werden nicht entsorgt, sondern zu Taschen weiterverarbeitet

Seit September des vergangenen Jahres werden die Taschen bei Vorstellungen verkauft. Sogar das erste Zelt, das sich die Familie bei der Zirkusgründung im Jahr 1988 zugelegt hatte, wurde zu Kunststofftaschen recycelt. „Jede Tasche sieht anders aus und ist damit einmalig“, sagte Schneller, der sich speziell bei Gerda Badstuber bedankt, die die Taschen für den Zirkus nähte.

Zirkuszelt wird 15 Jahre verwendet

Ein Zelt wird laut dem Zirkus-Direktor etwa zehn bis 15 Jahre verwendet, bevor es ausgedient hat. Die Kunststoffplanen, die beispielsweise um die Tribünen gelegt werden, sind zirka 2,5 Meter hoch und zehn Meter breit. Das aktuelle Zelt, mit dem der Zirkus durch das Land tourt, ist bereits in der zwölften Saison. Damit ist schon jetzt der Nachschub für die nächsten Kunststofftaschen gesichert.

Neben dem Recycling der Planen möchte Niederösterreichs einziger Zirkus auch an anderen Stellen Plastikmüll vermeiden. Schneller kündigte bereits an, in Zukunft auf Papier- statt auf Plastiksackerl beim Popcorn setzen zu wollen. „Wir möchten Plastik vermeiden, wo es nur geht“, erklärte Schneller.

Link: