Forderung nach „mehr Zusammenhalt in Europa“

Zu mehr Zusammenhalt in Europa haben am Donnerstag in Grafenegg (Bezirk Krems) Bundespräsident Van der Bellen und Landeshauptfrau Mikl-Leitner aufgerufen. In einem Festakt wurde der Öffnung des Eisernen Vorhanges gedacht.

Friede, Demokratie und Freiheit - beim Festakt in der Reitschule Grafenegg wurde an die Errungenschaften der Europäischen Union erinnert. Niederösterreich sei durch den Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren von einer vergessenen Region zu einer blühenden Region geworden, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). „Für Niederösterreich ging damals der Vorhang zur Welt auf, zahlreiche Fenster haben sich für uns geöffnet. Und unsere Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass sich diese Fenster der Freiheit niemals mehr schließen werden.“

Europäische Verträge „anpassen“

Dazu gehöre es auch, die europäischen Verträge anzupassen. „Es braucht mehr denn je ein starkes und gemeinsames Europa und wir müssen die europäischen Verträge an die heutige Wirklichkeit anpassen. Die Herausforderungen sind nicht weniger geworden und nicht mehr die Länder stehen in Konkurrenz zueinander, sondern die Kontinente“, so Mikl-Leitner.

30 Jahre Eiserner Vorhang Festakt Grafenegg

NLK Boltz

Landeshauptmann-Stellvertreter Erwin Pröll empfing nach der Öffnung 1989 Familie Novak am Grenzübergang Hnanice-Gnadersdorf

Symbolisch durchschnitten am 27. Juni 1989 Außenminister Alois Mock (ÖVP) und sein ungarischer Amtskollege den Eisernen Vorhang. Die Zeit der Stacheldrähte, der Wachtürme und der Scharfschützen war damit zu Ende, sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „Und wir sind es Alois Mock, aber vor allem uns selbst und unseren Kindern und Kindeskindern schuldig, dass wir weiterhin nach dem Gemeinsamen in diesem Europa suchen und nicht nach dem Trennenden. Das hat uns in der Vergangenheit groß gemacht. Das wird uns auch in Zukunft helfen und ist schlussendlich auch etwas sehr Österreichisches.“

„30 Jahre Öffnung des Eisernen Vorhangs“

In einem Festakt wurde in Grafenegg der Öffnung des Eisernen Vorhanges gedacht. Zeitzeugen berichten über ihre Erlebnisse.

Europäische Idee „unter Druck geraten“

Die europäische Idee sei allerdings unter Druck geraten, mahnte Van der Bellen und kritisierte Politiker, die sich in die Zeit alter Konflikte und alter Grenzen zurücksehnen würden. „Die EU aufzubauen, hat Jahrzehnte gebraucht, aber es ist wie in der Forstwirtschaft: Ein Baum braucht dreißig, vierzig Jahre und manchmal länger, um zu wachsen, um sich zu entwickeln. Gefällt haben Sie ihn in drei Minuten. Es ist wesentlich leichter, etwas zu zerstören, als etwas aufzubauen.“

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