Starkregen und Hagel beschäftigten Einsatzkräfte

Durch Starkregen und Hagelunwetter in Teilen Niederösterreichs sind am Samstag zahlreiche Feuerwehren stundenlang im Einsatz gewesen. Betroffen waren vor allem die Bezirke Neunkirchen und Wr. Neustadt.

Nachdem bereits am Samstagnachmittag starke Gewitter über den Bezirk Neunkirchen gezogen waren, trafen am Abend erneut Unwetterzellen den Bezirk. Im Wechselgebiet hagelte es am Abend, auch ein Platzregen ging dabei nieder.

Laut den Einsatzkräften waren vor allem die Gemeinden Aspang, Tauchen, Edlitz, Grimmenstein und Thomasberg davon betroffen. Berichten zufolge waren innerhalb weniger Minuten die Fahrbahnen zentimeterhoch mit Hagel bedeckt, die Körner hätten wiederum Abflüsse verlegt. Deshalb musste sogar die Straßenmeisterei mit Schneepflügen ausrücken, um die Fahrbahnen zu räumen.

Hochwasseralarm entlang der Pitten

Außerdem kam es zu mehreren Überflutungen. Keller und Wohnhäuser mussten von den Feuerwehren ausgepumpt werden. Auch Parkflächen und Vorplätze wurden überflutet, ebenso die Unterführung der Autobahnraststation (A2) Zöbern wurde überflutet und musste leer gepumpt werden. Laut Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber stand das Wasser dort 50 Zentimeter hoch. Ein Auto musste aus dem Wasser gezogen werden. Mehr als 200 Feuerwehrleute waren bis 1.00 Uhr im Bezirk Neunkirchen im Einsatz. Insgesamt habe es bis zu 22 Schadensstellen gleichzeitig gegeben, so Huber.

Bei der Pitten wurde im Bereich Scheiblingkirchen der automatische Hochwasseralarm ausgelöst. Die Feuerwehr beobachtete den Pegel, um im Notfall reagieren zu können. Laut Feuerwehr begann sich die Lage gegen Mitternacht wieder zu entspannen. Sonntagfrüh bestand in diesem Bereich keine Gefahr mehr, betonte Huber.

Überflutungen in Wiener Neustadt

Ebenso in und um Wiener Neustadt kam es am Samstagnachmittag aufgrund starker Regenfälle zu Überflutungen. Die Feuerwehr wickelte mehr als 25 Einsätze binnen weniger Stunden ab. Unter Wasser gesetzte Keller sowie vom Wind abgewehte Dachziegel beschäftigten die Helfer, die nach einem Unfall auch auf der Südautobahn (A2) zu Werke gingen, wie die FF Wiener Neustadt in einer Aussendung berichtete.

Am stärksten sei der Regen gegen 16.00 Uhr mit elfeinhalb Litern pro Quadratmeter gewesen. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 40 Feuerwehrleute an diversen Stellen beschäftigt. Gleich über mehrere Stunden hinweg wurde der Keller eines Hauses in der Pottendorfer Straße ausgepumpt. In der Nähe des Gebäudes stand der Autoparkplatz eines Gebrauchtwagenhändlers vorübergehend einen halben Meter unter Wasser, hieß es in der Aussendung.

Fast 500.000 Euro Schaden durch Unwetter

Neben Niederösterreich waren am Samstag auch das Burgenland und die Steiermark von Starkregen und Hagel betroffen. Die Unwetter richteten Landwirten dort einen Schaden in Höhe von insgesamt rund einer halben Millionen Euro an. Das teilte die Hagelversicherung am Samstagabend in einer Aussendung mit.

Am stärksten war den Angaben zufolge der Bezirk Mattersburg im Mittelburgenland betroffen. Hier wurden insbesondere kurz vor der Ernte stehende Erdbeeren stark geschädigt. Landwirte berichteten außerdem von Schäden bei Mais und Weizen - mehr dazu in Viel Schaden nach Unwetter (burgenland.orf.at; 12.5.2019).

In der Steiermark waren das Mürztal, die Bucklige Welt und der Südosten des Bundeslands betroffen - mehr dazu in Erste heftige Unwetter des heurigen Jahres (steiermark.ORF.at; 12.5.2019). Schaden entstand den Angaben zufolge in beiden Bundesländern auf einer Fläche von knapp 2.000 Hektar an Grünland und Ackerland sowie an Obstkulturen (Erdbeeren, Marillen, Pfirsiche, Äpfel).