Zistrose gegen Infekte

In mediteranen Gärten ist die Zistrose als Zierpflanze bekannt. Das Harz wird wierderum vor allem als Heilpflanze in Salben zur Wundheilung eingesetzt. Und auch bei Atemwegsinfekten kann Zistrosen-Extrakt gut helfen.

Bereits in der Antike war vor allem im Mittelmeerraum die Zistrose als Heilpflanze gut bekannt. Verwendet wurde hauptsächlich das Harz der Blätter (Labdanum), das medizinisch als Bestandteil von Salben, als Wundheilmittel und bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt wurde.

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„Radio NÖ am Vormittag“, 24.10.2018

Aufgrund seines aromatischen Geruchs war es auch als Räucherwerk und Inhaltsstoff von Parfums sehr beliebt. Die Gewinnung dieses Harzes mit der Hand war nicht einfach, da die Zistrose in stacheligen Hecken wächst, weshalb bereits vom griechischen Gelehrten Dioskurides eine simple, wenn auch ein wenig kuriose Methode beschrieben wird. Ziegen werden durch die Sträucher getrieben und die vor allem am Bart- und Bauchfell haftenden Harzklümpchen anschließend „geerntet“.

Cistrosen-Extrakt wirkt antioxidativ

Seit Ende der 1990er Jahre wird die Zistrose auch in unseren Breiten als Heilpflanze verwendet und die heilenden Inhaltsstoffe untersucht. Cistusblätter gehören zu den reichsten Polyphenolquellen der Natur, berichtet Apotheker Andreas Gentzsch von der Apotheke zum Goldenen Löwen in St. Pölten: „Die antioxidative Wirkung liegt weit über dem des Rotweins bzw. des Grüntees. Eine Tasse Cistustee entspricht dem antioxidativen Potential von drei Tassen Grüntee“.

Die entzündungshemmenden, antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften konnten inzwischen durch diverse Studien belegt werden. Bei Atemwegsinfekten führt die Einnahme zu einer Verkürzung der Erkrankungsdauer und Verringerung der Symptome. Auch bei Entzündungen im Mundbereich kann Cistrosen-Extrakt erfolgreich angewendet werden. Eine Mundspülung mit einem wässrigen Extrakt verringert die Bakterienzahl in der Mundhöhle und reduziert spürbar schmerzhafte Entzündungen der Schleimhaut.

Cistrosen-Saft schmeckt auch Kindern

Von besonderem Vorteil ist, dass die Extrakte wohlschmeckend sind und sich daher auch sehr gut für Kinder eignen. Für Kinder sind Säfte, welche Cistrosen-Extrakte mit Vitaminen und Mineralstoffen beinhalten, sehr beliebt. Speziell in der kalten Jahreszeit eignen sie sich sehr gut um die Abwehrkräfte zu unterstützen und die Infektanfälligkeit zu reduzieren.

Eine weitere interessante Eigenschaft besitzt Cistus bezüglich Umweltgiften und Schwermetallen. Die in der Pflanze enthaltenen Polyphenole und Antioxidantien sind in der Lage, den Körper bei der Ausleitung von Schwermetallen und Umweltgiften, welche unter anderem aus Zigarettenrauch oder Zahnfüllungen stammen, aus dem Körper zu unterstützen. Besonders eindrucksvoll zeigte es eine Studie: Raucher tranken zweimal täglich Cistus-Tee. Nach Ende der vierwöchigen Versuchszeit konnte ein deutlich niedrigerer Cadmiumgehalt im Blut festgestellt werden.

„Damit zeigt sich eindrucksvoll, wie umfassend die medizinische Heilwirkung dieser kleinen, und dank ihrer Stacheln wehrhaften Blume ist, von der bereits im antiken Griechenland berichtet wurde“, schilderte der Experte.