Schweinestall zwangsgeräumt

Zu einer aufsehenerregenden Räumungsaktion ist es am Dienstag in Gnadendorf (Bezirk Mistelbach) gekommen. Ein Mastbetrieb mit hunderten Schweinen wurde zwangsweise geräumt. Der Besitzer soll die Tiere nicht artgerecht gehalten haben.

In den vergangenen Jahren sei der Besitzer des Schweinemastbetriebes in Gnadendorf immer wieder durch mangelhafte Tierhaltung aufgefallen, heißt es am Dienstag. Bei der letzten Kontrolle des Amtstierarztes habe dieser untragbare Zustände vorgefunden.

„Bissverletzungen, Auswüchse und Geschwüre“

„Es hat Bissverletzungen bei vielen Schweinen gegeben, Auswüchse und Geschwüre. Es waren auch verkümmerte Schweine darunter. Das ist eindeutig ein Fall der Tierquälerei“, sagt Gerhard Schütt von der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach. Dem Mann werden mehrere Gesetzesverstöße vorgeworfen. So seien die Tiere nicht entsprechend betreut gewesen, es sei kein Einstreu vorhanden gewesen und die Tier haben keine veterinärmedizinische Versorgung genossen, sagt Schütt.

Die Bezirkshauptmannschaft Mistelbach hat deshalb am Dienstag die Zwangsräumung des Betriebes mit rund 400 Mastschweinen und 200 Ferkeln angeordnet. Der Besitzer soll das nach Angaben des Bezirkspolizeikommandos Mistelbach noch mit allen Mitteln versucht haben zu verhindern. Demnach soll er auch mit Selbstmord gedroht haben.

Besitzer mehrmals auf Missstände hingewiesen

Die Zwangsräumung sei für die Behörden der letzte Ausweg gewesen. Der Amtstierarzt habe den Landwirt bereits mehrmals auf die Missstände aufmerksam gemacht. Erst im vergangenen Dezember soll ihm noch mitgeteilt worden sein, Maßnahmen zu setzen. „Er hätte genügend Zeit gehabt die Tierhaltung zu verbessern und die gequälten Tiere einer Behandlung zuzuführen beziehungsweise die nicht lebensfähigen Tiere zu töten“, so Schütt.

Die 600 Tiere sind nun von den Beamten abtransportiert und zum Schlachthof gebracht worden. Die Bezirkshauptmannschaft strebe nun ein dauerhaftes Tierhalteverbot für den Mann an. Der Tierhalter selbst musste ins Krankenhaus gebracht werden.