„Möchte wissen, was geschehen ist“

Seit Wochen wird nach den sterblichen Überresten von Heidrun Wastl aus Wiener Neustadt gesucht. 2001 verschwand die Kindergartenhelferin. Ihr Ehemann will nun wissen, was damals geschah, sagte er in der ORF-Fernsehsendung „Thema“.

Er möchte Klarheit darüber haben, was vor mehr als zehn Jahren geschah, sagt Paul Wastl. Nach dem Teilgeständnis eines 41-jährigen Tischlers wird seit mehreren Wochen nach den sterblichen Überresten der Frau gesucht, bislang aber ohne Ergebnis - mehr dazu in Fall Wastl: Lange Suche, keine Spuren.

„Sammeln und neu durchstarten“

Lange hoffte Paul Wastl, dass seine Frau wiederkommt - nun, nach der Verhaftung des Verdächtigen, hat er aber Gewissheit: „Ich kann Dinge nicht verändern, ich muss mit ihnen leben können. Jetzt hat das ganze aber ein Gesicht. Und das ist das Wichtigste - dass man sich sammeln und neu durchstarten kann!“

Steckbrief Heidrun Wastl

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Erst Anfang des Jahres wurde der Fall von Heidrun Wastl neu aufgerollt. Schon 2011 wurde der 41-jährige Tischler aufgrund eines Briefes verdächtigt, mit dem Verschwinden der Frau etwas zu tun zu haben. „Damals hätten sie es sofort klären können, dann wäre meine Frau vielleicht sogar noch am Leben, weil sich alles binnen kürzester Zeit ereignet hat. Aber diese Schritte sind nicht gesetzt worden, aus welchem Grund auch immer“, so Wastl.

Freunde, Verwandte und der Sohn geben Kraft

Ihm geht es heute daher darum, dass der Fall endlich abgeschlossen werden kann: „Irgendwann kann man nicht mehr, und auch psychisch gibt es eine gewisse Grenze!“ Viele Menschen geben Wastl aber Halt: „Wenn man an diese Leute denkt, die dir immer wieder die Hand gereicht haben, dann bin ich auf jeden stolz. Und das ist eigentlich die Kraft, die dich aufbaut. Die Kraft, die dich jeden Tag in die Arbeit schickt. Und dann denkst du dir, es gibt doch noch ehrliche Menschen!“ Und auch der gemeinsame Sohn steht hinter Paul Wastl: „Wir versuchen uns gegenseitig Kraft zuzusprechen!“

Paul Wastl

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Die Suche nach seiner Frau in einem Waldstück bei Lanzenkirchen soll auf jeden Fall weitergehen. Der verdächtige Tischler gab bislang an, Heidrun Wastl sei bei einem Spaziergang mit ihm im Wald tödlich verunglückt. Die Polizei ermittelt allerdings wegen Mordes - mehr dazu in Fall Wastl: Heiße DNA-Spur nach zehn Jahren.

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