Baby tot in Donau entdeckt

In der Donau in Fischamend (Bezirk Wien-Umgebung) hat ein Fischer am Mittwochnachmittag ein neugeborenes Mädchen in einem weißen Kunststoffsack tot aufgefunden. Laut Polizei dürfte das Baby lebensfähig gewesen sein.

Der Fischer fand das Neugeborene bei Stromkilometer 1907. Eine inzwischen durchgeführte Obduktion habe keine Anzeichen dafür ergeben, dass es nicht lebensfähig gewesen wäre, teilte das mit den Ermittlungen betraute Landeskriminalamt Niederösterreich am Freitag mit. Das Baby dürfte unmittelbar nach der Geburt ins Wasser geworfen worden sein, so die Polizei. Auch eine Totgeburt wird derzeit nicht ausgeschlossen.

Keine Verletzungen festgestellt

Der Säugling war noch mit der Nabelschnur mit der Plazenta verbunden. Die Entwicklung des Kindes schien der Obduktion zufolge abgeschlossen gewesen zu sein. Verletzungen seien nicht festgestellt worden. Eine Todesursache war vorerst nicht bekannt, so das Landeskriminalamt, die Leiche sei zu stark verwest gewesen, um eine Todesursache festzustellen. Labortechnische und chemische Untersuchungen standen noch aus.

Donau

APA/Pessenlehner

Die Fundstelle bei Fischamend

Seit drei bis sieben Tagen tot

Das 53 Zentimeter große Mädchen mit dunklen Haaren wog 3,45 Kilo. Als mögliche Todeszeit könnten drei bis sieben Tage vor der Auffindung der Leiche angenommen werden, so die Ermittler. Der weiße Kunststoffsack, in dem sich das tote Neugeborene befand, hat keine Aufschrift. Die Tragegriffe waren verknotet. Der Sack wird jetzt auf mögliche Fingerabdrücke und DNA-Spuren untersucht. Es sei aber unwahrscheinlich, tatsächlich Spuren zu finden, so die Polizei.

Der Fischer, der den Sack mit dem toten Kind gefunden hatte, gab laut Landeskriminalamt zu Protokoll, dass er auch am Vortag an dieser Stelle gewesen sei. Hinweise in Zusammenhang mit dem Fall sind an das Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133/30-3333 erbeten.