St. Pölten wirbt in Deutschland
Niederösterreich und Mecklenburg-Vorpommern verbindet mehr, als man denken würde. Beide Bundesländer sind etwa gleich groß, haben ähnlich viele Einwohner und eine ebenso hohe Wirtschaftsleistung. Heimische Unternehmer sehen das nordöstlichste deutsche Bundesland daher als geeigneten Platz, um Kontakte zu knüpfen.
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Die Firma Egger hat den Schritt nach Deutschland bereits gewagt und stellt in Mecklenburg-Vorpommern Böden und Spanplatten her. „Einer der wesentlichen Punkte ist die Logistik, also die Logistikkosten und Transportwege. Wir sitzen hier relativ gut und zentral am Endverbraucher“, sagt der technische Geschäftsführer der Firma Egger in Wismar, Erich Macala.
Delegation aus St. Pölten bahnt Geschäfte an
Die dreißigköpfige Delegation aus St. Pölten, die noch bis Freitag in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs ist, lotet daher Möglichkeiten aus, wie man nicht nur wirtschaftlich, sondern auch wissenschaftlich zusammenarbeiten könnte.
„Von einer Kooperation können beide Seiten profitieren“, sagt der Geschäftsführer der Fachhochschule St. Pölten, Gernot Kohl. Sowohl die Fachhochschule St. Pölten als auch die Hochschule Wismar würden nämlich bereits über viele Kooperationspartner verfügen. „Da wir thematisch sehr eng verwandte Themen und Anknüpfungspunkte haben, ist es naheliegend, dass wir in Zukunft etwas gemeinsam tun könnten“, so Kohl.
St. Pölten will deutsche Betriebe anlocken
Durch die Treffen mit deutschen Unternehmern sollen aber auch in Sankt Pölten neue Arbeitsplätze entstehen. Zwischen Spratzern und Sankt Georgen stehen momentan 120 Hektar Betriebsgebiet leer. Mögliche Investoren werden daher gesucht.
„St. Pölten hat die Situation als Tor Richtung Osten, Richtung Ungarn und Slowakei. Hier sehen wir Möglichkeiten, Firmen in St. Pölten anzusiedeln und zusätzliche Arbeitsplätze zu gewinnen“, sagt St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). Laut Stadler seien vor allem der Hamburger Bereich, aber auch Berlin und Potsdam für die niederösterreichische Landeshauptstadt aus touristischer und wirtschaftlicher Sicht interessant.
ORF
Immer weniger Deutsche zieht es nach Österreich
St. Pölten will die deutschen Unternehmen mit der Anbindung an das europaweite Verkehrsnetz, einem breiten Bildungsangebot und vergleichsweise günstigen Grundstückspreisen überzeugen. Die niederösterreichische Landeshauptstadt wird sich jedoch gedulden müssen: Seit Beginn der Krise vor drei Jahren ist nämlich die Zahl der deutschen Unternehmen, die sich pro Jahr in Österreich niederlassen, deutlich zurückgegangen. Vor der Krise hat die Betriebsansiedelungsagentur „ABA“ noch 106 deutsche Betriebe hierzulande angesiedelt, im Jahr 2011 waren es nur noch 71.
Links:
- Zusammenarbeit mit Bulgarien wird ausgebaut (noe.ORF.at; 17.9.2012)
- Stadt Sankt Pölten
- Austrian Business Agency