Leo Falls „Der fidele Bauer“ in Blindenmarkt

„Heinerle, Heinerle, hab’ kein Geld“ - der größte Hit aus Leo Falls Operette „Der fidele Bauer“ enthält auch aktuelle Facetten, erstmals zeigt sie Intendant Michael Garschall bei den „Herbsttagen Blindenmarkt“, Premiere ist am 5. Oktober.

Das Libretto zu „Der fidele Bauer“ stammt von Victor Léon. Die Uraufführung fand am 27. Juli 1907 in Mannheim unter der Leitung von Robert Stolz statt. Das Werk gehört zur Silbernen Operettenära. Neben „Heinerle, Heinerle, hab’ kein Geld“ sind auch „Und ich trag‘ a Zipfelhaub’n“, „Morgen muss ich fort von hier“, „Jeder tragt sein Pinkerl“ und „Ist man auch ein Bauer“ bekannte Lieder aus dieser Operette.

Verfilmungen mit Auer, Gessner, Meinrad und Muliar

„Der fidele Bauer“ wurde dreimal verfilmt: 1927 spielten unter der Regie von Franz Seitz senior unter anderem Werner Krauß und Mathias Wieman, in dieser Fassung wurde die Handlung von Österreich in den Spreewald verlegt.

1961 führte Georg Marischka Regie, zu sehen waren Adrienne Gessner, Alma Seidler, Erich Auer, Franz Marischka, Fritz Heller, Fritz von Friedl, Hans Steilau, Heinrich Gretler, Helli Servi und Loni von Friedl. Zwölf Jahre später spielten in einer ORF/ZDF-Produktion unter der Regie von Axel von Ambesser Josef Meinrad, Fritz Muliar, Franz Muxeneder, Dolores Schmidinger, Marianne Schönauer und Ulli Fessl.

Bewährtes „leading team“

Die Geschichte vom Bauernsohn, der in der Stadt Karriere macht, arrogant seine Herkunft verleugnet und schließlich doch zu den Wurzeln zurückfindet, findet bis heute großen Zuspruch beim Publikum. In Blindenmarkt (Bezirk Amstetten) führt Isabella Gregor Regie, Kurt Dlouhy übernimmt wieder die musikalische Leitung, es spielt das Kammerorchester der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz.

Das Team Gregor/Dlouhy/Garschall konnte mit „Feuerwerk“ und „Orpheus“ große Erfolge verbuchen. Die Premiere ist am 5. Oktober, danach gibt es bis 28. Oktober zehn Vorstellungen, für den 25. Oktober wurde bereits eine Zusatzvorstellung eingeschoben.

Volksopernstar als „fideler Bauer“

Die Titelpartie singt Kammersänger Josef Forstner, seit mehr als 30 Jahren Ensemblemitglied der Wiener Volksoper, die Rolle des Scheichelreuther singt er allerdings zum ersten Mal. Seinen Widerpart, den reichen Bauern Lindoberer, gibt Willi Narowetz, langjähriges Bühnenoriginal aus Blindenmarkt.

Der Waldviertler Anton Graner ist ebenfalls an der Volksoper engagiert - er spielt die Rolle des Vinzenz -, seine „Braut“ ist Katrin Fuchs, die mittlerweile in Mörbisch engagiert ist. Den jungen Bauern singt Clemens Kerschbaumer, seine Gattin ist Heidi Manser. Das Berliner Ehepaar ist mit Gabriele Schuchter und Heinz Müller besetzt, ihr Sohn ist der junge Bariton Till von Orlowsky. Christiana Bruckner ist als vielbeschäftigte Toni präsent, Robert Kolar als umtriebiger Polizist Zopf.

Von Kabarett bis „Dornröschen“

Das Rahmenprogramm der „Herbsttage“ bietet ein kabarettistisches Konzert der NeoBrennDirndln am 24. Oktober, in Zusammenarbeit mit der Musikhauptschule Blindenmarkt ist am 11. Oktober ein Jazzabend mit Tini Kainrath geplant.

Auf Gross und Klein wartet „Dornröschen“ am 20. Oktober, gelesen von Gabriele Schuchter und Willi Narowetz, begleitet von Tschaikowskys Musik, interpretiert vom Blechbläserensemble „Brass.Me“.

Links:

• Herbsttage Blindenmarkt (Website)
• Leo Fall (Wikipedia)
• „Der fidele Bauer“ (Wikipedia)