Wassersanierung dauert Jahrzehnte
Bei der Präsentation des Sanierungsplanes am Donnerstag war von einem mehrstufigen Konzept die Rede. Eine Sofortmaßnahme sei die Wasserhaltung auf dem Werksgelände von Kwizda, damit es zu keinen weiteren Emissionen komme. Außerdem gehe es um die Quellsanierung und die Inbetriebnahme beziehungsweise Aktivierung von Sperrbrunnen, möglicherweise muss auch das Erdreich getauscht oder versiegelt werden.
Undichter Abwassersammelbehälter als Ursache
Dass derartige Grundwasserreinigungen Jahrzehnte dauern könnten, ließ Werner Wruss, der das Expertenteam leitet, nicht unerwähnt. Darüber hinaus sei mit „einigen Millionen“ Euro an Kosten zu rechnen. Zu zahlen habe das dann der Verursacher. Für die Korneuburger Bezirkshauptfrau Waltraud Müllner-Toifl hat die Sanierung des Schadensfalls jedenfalls „Priorität“.
Ob strafrechtliche Tatbestände vorliegen, habe die Staatsanwaltschaft zu klären. Die Herkunft der Verunreinigung sei durch Probennahmen und Überprüfungen jedenfalls auf das Werksgelände der Kwizda Agro GmbH eingeengt worden, so die Bezirkshauptmannschaft. Als wahrscheinliche Ursache gilt ein undichter Abwassersammelbehälter.
Drittes Herbizid wurde im Grundwasser gefunden
Bei den Untersuchungen außerhalb des Kwizda-Geländes sind bisher Thiamethoxam ebenso wie Abbauprodukte des Insektizids Clopyralid und mit Florasulam auch ein weiteres Herbizid gefunden worden. Die erste Verunreinigung dürfte bis zu zehn Jahre zurückliegen. Das Screening von mehr als 800 Substanzen sei „einzigartig“, sagte Wruss, der in etwa zwei Wochen weitere Untersuchungsergebnisse erwartet.
Bezirkshauptmannschaft Korneuburg
Erneut wurde am Donnerstag die Empfehlung abgegeben, das Grundwasser als Trink- und Gießwasser vorsorglich nicht zu verwenden. Auswirkungen der Verunreinigungen auf Mensch und Umwelt würden durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit analysiert. Die Bezirkshauptmannschaft Korneuburg habe diesbezüglich ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Leitungswasser sei hingegen „absolut unbedenklich“.
Bezirkshauptmannschaft Korneuburg
Erst am Montag hatte die Firma Kwizda die Verantwortung für die Verunreinigung übernommen - mehr dazu in Kwizda gibt Wasserverunreinigung zu.