Flughafen: Landeverbot aufgehoben

Der Flughafen Wien-Schwechat hatte wegen des starken Schneefalls mit massiven Problemen zu kämpfen. Aus Sicherheitsgründen wurden am Donnerstagvormittag Landungen verboten. Seit 20.00 Uhr können Flugzeuge wieder landen.

Seit 20.00 Uhr können wieder Flugzeuge auf dem Airport landen, sagte Flughafen-Sprecher Peter Kleemann am Donnerstag um 19.00 Uhr im Gespräch mit noe.ORF.at, allerdings nur im eingeschränkten Ausmaß. Grund dafür sei die zu erwartende leichte Besserung des Wetters.

Aufgrund der starken Neuschneemengen waren am Donnerstag bis 16.00 Uhr von 342 geplanten Starts und Landungen etwa zwei Drittel ausgefallen. Keine Auskunft konnte Kleemann darüber geben, wie viele Passagiere betroffen waren. Es gebe hierfür keine „Informationen in Echtzeit“ sagte der Flughafen-Sprecher und verwies diesbezüglich auf die Fluglinien.

AUA: 10.000 Passagiere von Ausfällen betroffen

Die meisten Passagiere in Wien-Schwechat - rund 50 Prozent - werden von der AUA abgefertigt. Für Österreich standen bei der heimischen Fluglinie am Donnerstag insgesamt 325 Flüge auf dem Plan, und 145 konnten bis zum frühen Abend durchgeführt werden. Richtung Wien kommende AUA-Flüge wurden nach Graz oder Linz umgeleitet. Laut dem Airline-Sprecher Peter Thier waren gut 10.000 Passagiere von den Ausfällen betroffen. Aufgrund der gebesserten Wetterbedingungen rechnet die AUA damit, noch ungefähr zehn Flüge durchführen zu können.

„Wir gehen davon aus, dass sich die Lage über Nacht entspannt“, sagte Thier, „dennoch wissen wir aber jetzt schon, dass wir morgen zwei Flüge nicht durchführen werden können.“ Das betrifft Morgenmaschinen nach Kopenhagen und London. Bei den anderen Flügen soll es morgen zu keinen Ausfällen kommen.

40 Zentimeter Neuschnee: „Herausfordernde Situation“

Laut Kleemann hatte es am Donnerstag am Flughafen binnen 15 Stunden rund 40 Zentimeter geschneit. Das habe es in Wien zuletzt vor 26 Jahren gegeben, sagte Kleemann und berief sich dabei auf Zahlen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Die verzeichnete im Jahr 1986 in Mariabrunn eine Neuschneehöhe von 45 Zentimeter binnen 24 Stunden. 30 Zentimeter weiße Pracht fielen auf der Hohen Warte im Jahr 2005.

Der Flughafen Wien-Schwechat war am Donnerstagvormittag aus Sicherheitsgründen für Landungen gesperrt worden. AUA-Flüge wurden nach Graz und Linz umgeleitet. Abflüge waren grundsätzlich möglich, aber mit Einschränkungen, so Kleemann. Vom Flughafen aus waren die Starts zwar freigegeben, jede Airline musste aber selbst entscheiden, ob tatsächlich unter diesen Bedingungen geflogen werde. Verspätungen bei den Abflügen waren die Folge. „Die Situation ist eine herausfordernde“, gestand Kleemann am Donnerstagvormittag, „was auch zu erwarten war.“

Behinderungen durch Schnee am Flughafen

APA/Robert Jäger

Passagiere warten und sitzen fest

ORF-Mitarbeiterin Barbara Battisti saß Donnerstagfrüh in einer Boeing der AUA nach Deutschland. Kurz nach 7.00 Uhr hätte die Maschine abheben sollen, die Passagiere mussten aber mehr als zwei Stunden im Flugzeug verharren. Die Informationen waren spärlich, nach 9.00 Uhr verkündete der Pilot, dass der Flughafen mit der Situation überfordert sei.

„Es hat geheißen, dass sich der Start verzögert, wir aber auf dem Weg zur Startbahn sind. Dann wurde abgebrochen, und man hat uns gesagt, in den nächsten zwei Stunden werde sich die Situation vom Wetter her nicht soweit bessern, so dass ein sicherer Flug möglich ist“, so Battisti am Donnerstagvormittag. „Jetzt sind wir zu einer Parkposition auf dem Rollfeld gebracht worden. Da stehen jetzt zahlreiche Flugzeuge und warten. Wir warten auch im Flugzeug darauf, dass Busse kommen, mit denen wir wieder zum Flughafen zurückgebracht werden.“

Die Crew sei sehr zurückhaltend mit Informationen gewesen. Der Pilot habe aber schließlich eine Durchsage gemacht und erklärt, dass der Flughafen mit der Situation überfordert sei, berichtete Battisti. Dass der Flughafen überfordert sei, wies Sprecher Kleemann am Vormittag zurück. Seit 1.00 Uhr Früh sei der Winterdienst voll im Einsatz und laufe auf Hochtouren.

Auch auf den Straßen kam es am Donnerstag zu zahlreichen Behinderungen und Unfällen durch den Neuschnee. Tausende Menschen waren im Einsatz, um den Schneemassen Herr zu werden - mehr dazu in Einsatzkräfte kämpfen gegen Schneemassen.

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