Kommandant: „Viel zu tun“ bei Grundwehrdienst

An allen bedeutenden Kasernenstandorten in Niederösterreich hat die Bevölkerung für die Wehrpflicht gestimmt. Militärkommandant Rudolf Striedinger, ein Befürworter der Wehrpflicht, will Reformen im Heer umsetzen und gesteht, dass beim Grundwehrdienst „viel zu tun ist.“

Striedinger war in den letzten Wochen skeptisch, ob es eine klare Mehrheit für die Wehrpflicht geben wird, sagte er gegenüber noe.ORF.at, „vor allem wegen der starken Mobilisierung in den Städten.“ Die letztendliche klare Entscheidung habe ihn überrascht.

„Ich war in den letzten drei Monaten viel in Niederösterreich unterwegs und habe ein hohes Interesse am Bundesheer festgestellt, trotzdem überrascht mich die hohe Beteiligung an der Befragung sehr“, sagte Striedinger. „Niederösterreich ist ein leidgeprüftes Land und das Bundesheer hat hier deswegen einen hohen Stellenwert“, sieht Striedinger als Grund für die hohe Zustimmung.

„Viel zu tun“ bei Grundwehrdienst

Man könne mit diesem Ergebnis aber nicht zur Tagesordnung übergehen, sagte der Militärkommandant: „Es bedarf auch das bestehende System einer weitreichenden Verbesserung.“ Er fordert, dass die Straffung der Verwaltung beim Bundesheer fortgesetzt wird.

Außerdem soll der Grundwehrdienst überarbeitet und attraktiver gemacht werden, sagte Striedinger. „Ich gebe zu, es gibt hier viel zu tun, es besteht Reformwille nicht nur bei uns und auch bei der Bevölkerung, das hat dieses Ergebnis gezeigt.“ Zusätzlich wünscht sich Striedinger eine Trendumkehr beim Budgeht für das Bundesheer. Es sollten nicht immer die Budgetmittel gekürzt werden, sagte Striedinger.

Kasernenstandorte: Mehrheiten für Wehrpflicht

Ein Drittel des Bundesheeres ist in Niederösterreich stationiert. Auch an den Kasernenstandorten war die Mehrheit für die Wehrpflicht eindeutig, etwa in Allentsteig, wo der Truppenübungsplatz betrieben wird. Dort stimmten 74 Prozent für die Beibehaltung des jetzigen Systems. In der Garnisonsstadt Melk, wo die Pioniere stationiert sind, votierten 67 Prozent für die Wehrpflicht.

Auch in Wiener Neustadt, mit der Militärakademie ein Zentrum des Bundesheeres, war die Mehrheit für die Wehrpflicht zu erwarten, fiel aber mit 53 Prozent nicht so eindeutig aus. In der Landeshauptstadt St. Pölten entfielen 55 Prozent der Stimmen auf die Wehrpflicht. Auch am Kasernenstandort Mautern waren fast 64 Prozent dafür, dass sich nichts an der Wehrpflicht ändert.

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