Komet in Puchenstuben gesichtet

In Norden Europas ist er schon seit Tagen sichtbar, am Samstag war es auch in NÖ so weit. Ein Hobby-Astronom fotografierte den Kometen mit dem etwas sperrigen Namen „C/2011 L4 (PanSTARRS)“ in Puchenstuben (Bezirk Scheibbs).

Nachdem die Prognosen für eine Kometensichtung für den Samstag sehr optimistisch waren, machte sich der St. Pöltener Hobby-Astronom am Abend auf den Weg nach Puchenstuben in den Voralpen. „Das Beobachtungsfenster ist sehr kurz, man muss freie Sicht zur Sonnenuntergangsstelle haben“, sagt Franz Klauser gegenüber noe.ORF.at. Die Sonne ging in Puchenstuben um 18.10 Uhr unter, der Komet folgte dann um 19.45 Uhr.

Erstmals von Hawaii aus entdeckt

Der Schweifstern wurde am 6. Juni 2011 vom System „PanSTARRS“ - kurz für Panoramic Survey Telescope & Rapid Response System - auf Hawaii entdeckt, das den Himmel automatisch nach potenziell gefährlichen Asteroiden untersucht und dabei immer wieder auch neue Kometen findet.

Komet am Sternenhimmel

Franz Klauser

Franz Klauser fotografierte den Kometen in Puchenstuben

Seine größte Annäherung an die Sonne, das sogenannte Perihel, erreicht der Komet am 10. März, wobei er sich auf einer Bahn bewegt, die fast senkrecht auf die Ebene steht, auf der die Erde die Sonne umkreist. Vor dem Perihel ist er daher am südlichen, danach am nördlichen Sternenhimmel zu sehen. Die geringste Distanz zur Erde wird in etwa der mittleren Entfernung Erde-Sonne und damit ungefähr 150 Mio. Kilometer entsprechen.

Grafik Aufbau eines Kometen

APA-Grafik

Aufbau und Position

Gute Sichtbedingungen bis 23. März

Zwischen dem 16. und 23. März sollen sich nach Einschätzung der Experten der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) die besten Beobachtungsbedingungen bieten. Ab April soll der Komet die ganze Nacht zu sehen sein. Bis Ende Mai wird er dann auch immer höher steigen. Wermutstropfen für alle „Kometengucker“: Im Laufe der Wochen wird der Schweifstern zunehmend an Helligkeit verlieren - gute Sichtbarkeit soll es jedenfalls bis Ende März geben.

„C/2011 L4“ gilt als nicht-periodischer Komet, der so schnell nicht wiederkehren wird. Er stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Oortschen Wolke, einer Ansammlung von Gesteins-, Staub- und Eiskörpern unterschiedlicher Größe im äußersten Bereich des Sonnensystems, und benötigte möglicherweise Millionen Jahre in das innere Sonnensystem.

„Weihnachtsstern“ wird erwartet

„Panstarrs“ wird heuer aber nicht der einzige Komet sein, der von der Erde aus sichtbar ist. Einen „Weihnachtsstern“ könnte dem zu Ende gehenden Jahr nämlich der Komet „C/2012 S1 (ISON)“ bescheren. Er taucht Ende November am Morgenhimmel und Anfang Dezember auch am Abendhimmel auf und hat das Potenzial, mit freiem Auge gesehen werden zu können.

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