Rekordergebnis bei Novomatic

Die Novomatic AG mit Sitz in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) hat für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2012 eine Rekordbilanz vorgelegt. Neben der Bilanzpräsentation bemüht sich Novomatic weiter um eine Casinolizenz in NÖ.

Der niederösterreichische Glücksspielriese Novomatic AG hat im Vorjahr einen Gewinn von 194,3 Mio. Euro erzielt und Steuern in Höhe von 140 Mio. Euro an die Republik gezahlt. Der Umsatz ist um fast elf Prozent auf 1,54 Milliarden Euro gestiegen.

„Duale Strategie“ habe sich bewährt

Vorstandschef Franz Wohlfahrt sagte, die duale Strategie des Konzerns als Automatenbauer und -betreiber werde weiter forciert, zudem will der Konzern im Online- und Mobile-Spielemarkt Fuß fassen - „ein operativer Betrieb ist ab Anfang 2014 möglich“. Zu den großen Zukunftsmärkten zählen aktuell Deutschland und Italien. In diesen Ländern bemühe man sich gerade um Lizenzen für das Glücksspiel.

Casinolizenz: Stillschweigen über Standort

Apropos Lizenzen: Darum bemüht man sich derzeit auch in Österreich, und zwar um zwei für Casinostandorte in Wien und eine Lizenz für einen Standort in Niederösterreich. Wohlfahrt zeigt sich dabei optimistisch: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit unseren Angeboten und Bewerbungen hier tatsächlich zum Zug kommen werden.“

Über Details zu dem möglichen Casinostandort in Niederösterreich dürfe, so Wohlfahrt, auch aufgrund der Auflagen des Finanzministeriums nichts gesagt werden. Fest stehe bisher nur, dass er außerhalb der Bezirke Baden und Mödling sein muss.

Novomatic-Zentrale

APA/Fohringer

„Mobile Gaming“ als Zukunftsmarkt

Der Onlinemarkt lässt Novomatic auf noch mehr Wachstum hoffen. Ein Teil der Kunden würde von „offline zu online“ switchen, es gebe ein zusätzliches Potenzial an Spielern, „die schon jetzt ‚grau‘ online spielen“, und nicht zuletzt hofft man auf neue Zocker der Altersgruppe 20 bis 35, „die quasi schon mit den digitalen Technologien aufwuchsen“. Strategisch wurden dahingehend kürzlich 50,1 Prozent der burgenländischen I-New (New Unified Mobile Solutions AG) erworben, laut Wohlfahrt eine „Hightech-Perle“. Nun entstehe das neue Novomatic-Segment „Mobile Gaming“.

Verhandlungen mit Mobilfunkern laufen

Derzeit laufen Verhandlungen um Kooperationen mit Mobilfunkgesellschaften, zu denen sich Wohlfahrt nicht näher äußern wollte. Ein Verhandlungsabschluss mit den Mobilfunkanbietern sei aber bis Herbst möglich. „Anfang 2014 ist es möglich, dass wir operativ tätig werden“, so Wohlfahrt.

Er betonte, dass bei Unterhaltungsspielen keine Konzession nötig sei. Bei Glücksspielen werde man sich, „wo nötig, um Lizenzen bewerben, ansonsten Spiele als B2B-Partner lizenzieren“, so der Vorstandschef, der sich für eine EU-weite Harmonisierung der Regeln für „Dienstleistungen im Online- und Mobile-Gaming-Bereich“ aussprach.

„In Österreich darf derzeit nur die Lotterien GmbH wegen der Monopolkonzession mobiles Glücksspiel anbieten“, kritisierte Wohlfahrt. „Es ist aber nicht auszuschließen, dass wir Novomatic-Spiele bei der Lotterien GmbH lizenzieren; Gespräche gibt es da aber keine, wir hoffen auf eine Gesetzesnovelle, wie wiederholt angekündigt.“

Regulierungen auf dem Onlinemarkt

Der Onlineglücksspielmarkt solle ebenso EU-weit geregelt werden. „Alle Spielsysteme sollten einheitlich erfasst werden“, so der Novomatic-Vorstandschef. Eine Regulierung nach Vorbild der Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland und Kärnten müsse erfolgen. In Wien und der Steiermark warte man noch auf eine strenge Regulierung, etwa mit Zutrittskontrollen, denn ein regulierter Markt sei der „einzig sinnvolle“.

Online könne man beispielsweise mit einem Register vorgehen, das unter anderem das Einzahlungsverhalten des Spielers überwacht. Auch eine Spielerkarte mit ID-Nummer sei vorstellbar, Zusammenarbeit mit Kreditkartenunternehmen bzw. Finanzdienstleistern unabdingbar. „Online lässt sich dank der technischen Möglichkeiten leichter regulieren als normales Spiel“, so Wohlfahrt.

Links: