Regen und Hagel sorgen erneut für Schäden

Hunderte Feuerwehrleute in NÖ haben von Montag auf Dienstag die nächste schlaflose Nacht verbracht. In den Bezirken Gmünd, Waidhofen, Horn und Hollabrunn mussten die Feuerwehren wegen der starken Regenfälle und des Hagels zu rund 100 Einsätzen ausrücken.

Im Waldviertel und im nördlichen Weinviertel fielen 35 Liter Regen pro Quadratmeter. Den Bezirk Hollabrunn, und da im Besonderen den Raum Retz nahe der tschechischen Grenze, traf es am schlimmsten. Straßen und Keller wurden durch die heftigen und langanhaltenden Regenfälle überflutet.

Feuerwehr im nächtlichen Einsatz

einsatzdoku.at/ P. Lechner

Straßen zum Teil einen halben Meter unter Wasser

Das Problem sei vor allem das Regenwasser, das wegen des hohen Grundwasserspiegels vom Boden nicht mehr aufgenommen werden kann, schilderte Leopold Weinwurm, der Feuerwehrkommandant von Haugsdorf, die Situation in dem Ort: „Wir haben in ganz kurzer Zeit 90 Millimeter Regen abbekommen. Es ist uns das Wasser durch die Kanäle in die Häuser aufgestiegen. Die Straßen am Hauptplatz waren einen halben Meter unter Wasser, in einigen Wohnblöcken, die tiefer lagen, war rund einen Meter das Wasser drinnen. Wir waren bis 3.00 Uhr im Einsatz.“ Die Lage sei mittlerweile unter Kontrolle, so Weinwurm.

Die Feuerwehr warauch am Dienstagvormittag noch im Einsatz, so Feuerwehrsprecher Franz Resperger: „Es gibt immer noch einige Keller, in denen ein Meter, vereinzelt sogar eineinhalb Meter, das Wasser steht. Die Situation hat sich aber insgeamt entspannt.“

Feuerwehr im nächtlichen Einsatz

einsatzdoku.at/ P. Lechner

Wasserstand Pulkau, Schwarza und Donau

So rasch wie der Wasserstand in der Pulkau in der Nacht angestiegen war, so rasch hatter er sich im Laufe des Vormittags wieder gesenkt. Die Schwarza im Süden Niederösterreichs führt ebenfalls einen sehr hohen Wasserstand. Hier wurde von der Feuerwehr Hochwasser-Voralarm ausgerufen.

Der Wasserstand der Donau ist dagegen in Tendenz rückläufig. Die Prognosen über den Wasserstand der Donau haben sich verbessert, vor allem weil aus Bayern weniger Wasser als erwartet nachkommt, sagt Franz Hauer vom hydrografischen Dienst Niederösterreich: „Ingesamt rechnen wir wir mit einer Verzögerung des Rückganges, vielleicht gibt es ein kurzzeitiges Gleichbleiben der Donau. Auf jeden Fall rechnen wir nicht mit einem erneuten Anstieg.“

Feuerwehr im nächtlichen Einsatz

APA

Bei Königsbrunn am Wagram rutschte in der Nacht auf Dienstag ein Hang ab, die Straße war dort gesperrt. In den Bezirken Gänserndorf und Korneuburg schädigten schwere Hagelunwetter Montagnachmittag rund 2.400 Hektar Acker-, Wein- und Gemüsekulturen. Der Schaden wird von der Österreichischen Hagelversicherung auf zwei Millionen Euro geschätzt. Auch im steirischen Grenzbezirk zu Niederösterreich, Bruck-Mürzzuschlag, gab es Schäden durch Regen und Hagel - mehr dazu in Wieder Hagel und Gewitter im Mürztal.