Erster Schultag in der kleinsten Klasse
Die stillgelegte Bechtolsheimkaserne in Wiener Neustadt wurde binnen weniger Monate in eine Schule umgewandelt. „Ich habe schon lange nach einem so großen, passenden Haus gesucht, um eine Schule zu gründen“, sagt die Initiatorin des Projekts, Helga Weitzer, die mit dem „Haus der Sonne“ ein ganzheitliches Zentrum für Kinder realisiert hat. Vom ersten Schultag erwarten sich die Kinder „dass es einem Spaß macht, dass man viel lernen kann und neue Kinder kennen lernt“, verrät der 6-jährige Tobias Horvath.
ORF
Kein Sitzenbleiben
Österreichs derzeit wahrscheinlich kleinste Schule will sich ganz bewusst von anderen abheben. “Wir haben zunächst kleinere Lerngruppen. Es ist geplant, dass ungefähr zwölf Kinder in einer Lerngruppe sind", sagt Direktorin Sabine Kriz. „Wir unterrichten jahrgangsübergreifend. Das heißt: Wir haben Kinder von 6 bis 15 Jahren. Es werden jeweils drei Schulstufen in einer Lerngruppe zusammengefasst. Und es gibt kein Sitzenbleiben“, so Kriz. Der jahrgangsübergreifende Unterricht bringt für die Kinder Vorteile mit sich, sagt Lehrerin Eva Hengstschmid. Falls sich etwa ein Kind aus der ersten Klasse in manchen Bereichen schneller entwickelt, „kann man schon Stoff von der zweiten Klasse vorziehen“, so Hengstschmid.
Keine Noten
Die Auswahl an möglichen Schulfreunden ist in der Schule zwar überschaubar, den Eltern macht das allerdings nichts, wie sie versichern. Pro Monat sind 350 Euro an Schulgeld zu bezahlen. „Ich will das Beste für mein Kind und ich weiß, dass mein Kind in kleinen Gruppen um einiges besser lernt", sagt eine Mutter. "Das habe ich einfach in dieser Schule, wir haben sehr lange gesucht.“ Noten im klassischen Sinn werden im „Haus der Sonne“ übrigens nicht vergeben - außer jemand möchte später einmal in eine andere Schule wechseln. Doch daran denkt wohl am Anfang seiner Schulkarriere ohnehin noch niemand.