Bischof Küng verteidigt Zölibat als Schatz

Bei der Weihe von neuen Diakonen am Sonntag im Stift Melk verteidigte der St. Pöltener Diözesan-Bischof Klaus Küng gegenüber dem ORF Niederösterreich den Zölibat und bezeichnete ihn wörtlich als einen Schatz.

Es war ein ganz besonderer Tag für die 15 Männer, die am Sonntag im Stift Melk von Diözesan-Bischof Klaus Küng zu Diakonen geweiht wurden. Sie dürfen, im Gegensatz zu Priestern, verheiratet sein. Erst vor kurzem hat der neue Kardinalstaatssekretär im Vatikan überraschend erklärt, man könne über den Zölibat für Priester diskutieren, Bischof Küng will ihn beibehalten: " Ich glaube, dass der Zölibat ein großer Schatz der Kirche ist. Wir brauchen Menschen, die sich einfach voll in den Dienst Gottes stellen. Und ich glaube und hoffe, dass das auch weiterhin so sein wird."

Küng bei der Weihe der Diakone

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Diakone als Hoffnung

Der Priestermangel wird für die Kirche aber ein immer größeres Problem. Von den mehr als 400 Pfarren der Diözese St. Pölten haben nur 180 einen eigenen Pfarrer. „Das ist ein Faktum, dass momentan die Atmosphäre aus vielen Gründen nicht gerade günstig ist. Und da bin ich froh darüber, dass wir eine gute von Diakonen haben und das Interesse groß ist. Das ist eine Hoffnung“, so Küng weiter.

Küng bei der Weihe der Diakone

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Diakone können die Taufe spenden und Trauungen und Begräbnisse durchführen, auch als verheiratete Männer. „Für mich wäre das nicht denkbar, dass ich für den Dienst des Diakons jetzt meine Familie aufgebe. Das ist einfach persönlich für mich nicht möglich, weil eine Familie für mich sehr wichtig ist, und grundsätzlich denke ich, dass das Jesus auch niemals von mir verlangen würde“, sagt der frisch geweihte Diakon Gottfried Fischl.

Küng bei der Weihe der Diakone

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Ledige Diakone dürfen nicht heiraten

Nicht verheiratete Männer dürfen nach der Diakonweihe allerdings auch nicht mehr heiraten. „ich , für mich, interpretiere das so: Ich verzichte auf die kleine, eigene Gemeinschaft, um der großen Gemeinschaft der Pfarre und der Kirche zur Verfügung zu stehen“, so Diakon Manuel Sattelberger.

Ob mehr Diakone das Problem des Priestermangels lösen können, bleibt abzuwarten. Mit seiner Aussage hat der designierte vatikanische Staatssekretär für großes Aufsehen gesorgt. Der Zölibat sei „kein Dogma der Kirche“, so Pietro Parolin in der Vorwoche. Die Diskussion um den Zölibat wird letztlich im Vatikan entschieden.