BBC-Dirigent als neuer Intendant in Gars

Johannes Wildner ist erster Gastdirigent des BBC-Concert-Orchestra, leitete Opernaufführungen der Oper Leipzig und war Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen. Nun hat er als Nachfolger von Karel Drgac die Opern Air Festspiele Gars am Kamp übernommen.

Johannes Wildner lebt in Mödling, er war in jungen Jahren Konzertmeister bei den Tonkünstlern und wirkte als Orchestermusiker bei den Wiener Philharmonikern, bevor der studierte Musikwissenschafter auszog, führende Orchester in Europa die Kunst der authentischen Aufführungspraxis zu lehren. Sein Spezialgebiet ist dabei das große romantische Programm. Und das kommt ihm bei seiner neuen Aufgabe, der künstlerischen Leitung der Sommer-Opernbühne in Gars sicherlich zugute.

Nistler: „Begeisterungsfähigkeit hat uns überzeugt“

“Die Ernennung signalisiert den Beginn einer neuen Ära für die Opern Air Festspiele Gars am Kamp“, so die beiden kaufmännischen Geschäftsführer Heribert Reisinger und Stephan Nistler. “Von den durchwegs hochkarätigen Bewerberinnen und Bewerbern um die künstlerische Leitung der Opern Air Festspiele Gars hat uns bei Dr. Johannes Wildner neben seiner internationalen Erfahrung und seiner hohen musikalischen und organisatorischen Qualität besonders seine Begeisterungsfähigkeit angesprochen. Wir sind überzeugt, dass dieser Funke der Begeisterung auf das Publikum überspringt.“

Portrait Johannes Wildner

Lukas Beck

Johannes Wildner

Wildner: „Wo wir sind ist Oper“

„Ich forciere eine neue, kreative Form des Musiktheaters: ein Open Air mit der Burgruine und ihrer herrlichen Akustik im Mittelpunkt”, so Wildner, der Chefpositionen unter anderem als Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen, als Erster Ständiger Dirigent der Oper Leipzig oder als Erster Gastdirigent des BBC-Concert Orchestra führte.

“Ich möchte die Menschen zum Kern der Musik führen. Wir werden spannend, aufregend und frech – so wie das Waldviertel.“ Wichtig sei, so Wildner, dass die Kulturveranstaltung vor allem in der Bevölkerung Zuspruch findet. „Die Waldviertler sollen sagen können: Wo wir sind, ist oben und wo wir sind, ist Oper.“

2014: Freischütz in Gars

Für 2014 hat Wildner sich den Freischütz vorgenommen, eine Oper, die, so Wildner, sehr gut auf die Bühne in Gars passe und zudem wichtige Aussagen auch für unsere Zeit beinhalte, beispielsweise die Suche nach neuen Werten.

Wildner verfolgt einen progressiven und dennoch publikumsfreundlichen Ansatz und dass sein Engagement zu Erfolg führen kann, hatte er bereits in Deutschland bewiesen: Dort ebnete er den deutschen Fußballfans mit der Reihe „Oper im Stadion“ den Weg zur Klassik: 50.000 Besucher lauschten „auf Schalke“ in der Fußballarena den Klängen von „Aida“ (2001) und „Carmen“ (2003).

Wildners Credo: „Erwarte das Unerwartete!“ Und so hat er sich in seinen CD-Aufnahmen für unbekannte österreichische Komponisten, wie Erich Zeisl, oder unbekanntere Werke (Rekonstruktion vdes vierten Satzes von Bruckners 9. Sinfonie) verdient gemacht.

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