Kirchenbrände Amstetten: Ein Jahr danach

Am 23. Dezember 2012 sind innerhalb kurzer Zeit in drei Kirchen in Amstetten Brände gelegt worden. Ein Jahr nach den Anschlägen wurden in den Kirchen wieder die Christmetten gefeiert. Vom Täter fehlt nach wie vor jede Spur.

Am 23. Dezember 2012 stand das Kirchenschiff der Klosterkirche in Amstetten nach einem Brandanschlag in Flammen, kurz darauf kamen weitere Feueralarme aus der benachbarten Stephanskirche und der Herz-Jesu-Kirche - mehr dazu in Brände in drei Kirchen in Amstetten und Millionenschaden nach Brandserie. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Amstetten, Armin Blutsch, erinnert sich. „Ob diesem Zeitpunkt war eigentlich klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt, wo eine Kerze umgefallen ist, sondern dass das ein krimineller Akt gewesen ist.“

Brand Klosterkirche Amstetten

APA/Paul Plutsch

Nach dem Brandanschlag im Dezember 2012

Kanzel wird zu Ostern saniert

Zehn Monate lang dauerte die Renovierung der Klosterkirche in Amstetten - mehr dazu in Brandstiftung: Amstettner Kirche öffnet wieder und Amstetten: Erste Messe nach Brandattacke. Alle Malereien in der Kirche mussten renoviert werden, sagte die Generaloberin der Franziskanerinnen Schwester Franziska Bruckner. „Da ist kein Stück drinnen, das nicht gereinigt wurde. Die Kanzel fehlt noch, die kommt erst gegen Ostern dran.“

Christmette in der Klosterkirche in Amstetten

ORF / Christoph Koller

Die Klosterkirche in Amstetten erstrahlt nach der Sanierung in neuem Glanz

Die Gläubigen sind froh, dass sie wieder in „ihre“ Kirche gehen können. „Es ist schrecklich, was da passiert ist, aber wir müssen froh sein, dass die Kirche jetzt wieder sehr schön ist“, sagte Stefan Feigl aus Zeilern. Dennoch hinterließen die Kirchenbrände ihre Spuren. „Weil man nie weiß, ob das jetzt ein Attentäter mit religiösen Motiven ist“, sagte Einsatzleiter Armin Blutsch.

Phantombild eines Mannes

Polizei

Phantombild des Verdächtigen

Täter noch immer unbekannt

Der Pfarrer der Kirche St. Stephan in Amstetten, Peter Bösendorfer, glaubt nicht an einen ideologischen oder religiösen Hintergrund. „Ich denke, das war die Tat eines Menschen, der zu dieser Zeit sehr verzweifelt war.“ Trotz Phantombildes des Polizei konnte der Täter bis heute nicht ausgeforscht werden.

900.000 Euro Schaden

Genau ein Jahr nach den Brandanschlägen hielten die Franziskaner-Schwestern heuer am 23. Dezember eine Betstunde, sagte Generaloberin Franziska Bruckner. „Da haben wir auch um Vergebung gebeten, dass wir ihm vergeben können und dass auch er mit sich selber ins Reine kommt.“ Durch die Brände entstand ein Schaden von knapp 900.000 Euro, den die Versicherung übernimmt. Die neuen Brandmelder und das Sicherheitsglas wurden mit Spendergeldern bezahlt.

Links: