Wachs statt schädlichem Blei

Beim Bleigießen zum Jahreswechsel einen Blick in die Zukunft zu werfen, ist ein weit verbreiteter Brauch - der allerdings laut Energie- und Umweltagentur NÖ für die Gesundheit und die Umwelt schädlich ist. Als Alternative bietet sich Wachsgießen an.

Bleigießen gehört für viele Menschen zu Silvester genauso dazu wie „Dinner for one“ oder Sekt. Der Symbolik nach steht Blei für alles Schwere, was man im vergangenen Jahr zurücklassen möchte. Wer aber mit Blei gießt, riskiert laut Energie- und Umweltagentur Niederösterreich die eigene Gesundheit.

Bleigießen

APA

Giftige Dämpfe

Wenn man Blei erhitzt, entstehen giftige Dämpfe, erklärt Christa Ruspeckhofer von der Energie- und Umweltagentur NÖ. "Diese Dämpfe können dann über die Haut und über die Atemwege in den Körper aufgenommen werden.“ Auch für die Umwelt sei das Bleigießen schädlich. „Die Bleifiguren sind Sondermüll und müssen als solcher entsorgt werden“, so Ruspeckhofer. Das gilt ebenso für das Wasser, in das das Blei gegossen wird. „Das wissen aber die wenigsten und entsorgen es über den Ausguss oder die Toilette.“

Wachs ist umweltfreundliche Alternative

Als Alternative zum Blei kann daher Wachs verwendet werden - beispielsweise Kerzenreste von Weihnachten oder vom Adventkranz. „Einfach Stücke herunterschneiden, sodass ein Esslöffel gut befüllt ist“, erklärt Ruspeckhofer. „Allerdings nicht zu hoch auftürmen, sonst würde das flüssige Wachs über den Löffel rinnen.“

Wachsgießen

Energie- und Umweltagentur NÖ/D. Würthner

Wachs braucht mehr Fantasie

Wichtig ist, das Wachs mit einem Schwung zu gießen, da es eine geringere Dichte als Wasser hat. Um ein besseres Ergebnis zu erhalten, sollte man vorher etwas Spülmittel ins Wasser gießen. Dieses setzt die Oberflächenspannung von Wasser herab. „Beim Wachsgießen zischt es nicht so wie beim Bleigeißen“, erklärt Ruspeckhofer die Unterschiede. „Das Wachs plumpst außerdem nicht wie Blei gleich auf den Boden.“

Darüber hinaus sind die Formen von gegossenem Blei bizarrer und artenreicher als jene von gegossenem Wachs. „Bei Wachs braucht es daher auch etwas an Fanatasie, um aus dem Gebilde einen Blick in die Zukunft zu werfen“, so Ruspeckhofer.

Link: