Unterstützung für Selbsthilfegruppen

340 Selbsthilfegruppen gibt es derzeit in Niederösterreich. Allein in den vergangenen vier Jahren hat der Gesundheits- und Sozialfonds des Landes Projekte wie Schulungen oder Workshops für Betroffene mit 150.000 Euro unterstützt.

Selbsthilfegruppen seien wichtige Partner des Gesundheitswesenes, heißt es beim NÖGUS. Denn sie würden sich um Bereiche kümmern, die vom medizinischen Fachpersonal nicht abgedeckt werden könnten. Zwei Drittel der niederösterreichischen Selbsthilfegruppen kümmern sich um Betroffene und Angehörige, die an Krankheiten wie etwa Multiple Sklerose leiden. Ein Drittel der Selbsthilfegruppen setzt sich mit sozialen Themen wie beispielsweise Gewalt auseinander.

Selbsthilfegruppen werden immer professioneller

In den vergangenen Jahren seien die Selbsthilfegruppen in ihrer Arbeit professioneller geworden, sagt der Vorsitzende des NÖGUS, Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP). Denn die Zahl der Anträge auf Förderungen habe sich in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt. „Was die Selbsthilfegruppen ganz wesentlich auszeichnet, ist das sie auf die Mitglieder zugeht, aufmuntert, sie informiert und sie damit unterstützt und ihre persönliche Problematik in Angriff zu nehmen“, sagt Sobotka. Genau das sei ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitswesens, den medizinisches Fachpersonal allein nicht leisten könne, so Sobotka.

Hilfe für Kinder mit Down-Syndrom

Aufgrund der pränatalen Diagnostik wurde die Zahl der Neugeborenen mit Down-Syndrom in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesenkt. Im Schnitt kommen in Niederösterreich pro Jahr aber noch immer 20 Kinder mit der Genom-Mutation Welt. „Unsere Tochter Sophie ist jetzt 14 Jahre alt. Als sie damals zur Welt gekommen ist, war das ein totaler Schock. Wir haben nicht damit gerechnet, ein behindertes Kind zu bekommen. Als wir aus der ersten Schockstarre aufgewacht sind, haben wir begonnen Informationen zu sammeln, aber das war gar nicht so einfach. Es war ein sehr mühsamer und zeitaufwendiger Prozess“, sagt Gabriela Lehmder-Six von der Elterngruppe Down-Syndrom.

Die Verteilung einer Neugeborenenbox soll das nun ändern. Sie wird ab sofort in Niederösterreichs Geburtsstationen an betroffene Eltern verteilt. So will man den schwierigen Start ins Leben etwas erleichtern. In der Box befinden sich neben Informationsmaterial und Kontaktdaten von Selbsthilfegruppen auch ein Gesundheitspass, der – ähnlich wie ein Mutter-Kind-Pass – den Eltern eine Orientierung bietet. Damit soll verdeutlicht werden, welche Untersuchungen in den ersten Lebensjahren notwendig sind.