Harter Sparkurs beim Bundesheer

Das Bundesheer muss österreichweit 42,5 Mio. Euro einsparen. In Niederösterreich sollen Kasernensanierungen verschoben und Personalkosten gesenkt werden. Die Reform des Grundwehrdienstes ist von den Sparplänen nicht betroffen.

Von den Sparplänen sind nahezu alle Bereiche des Bundesheeres betroffen. Welche Summe konkret in Niederösterreich eingespart wird, ist noch nicht klar. Der Anteil dürfte aber durchaus erheblich sein. „Diese Zahl von 42,5 Millionen ist aufgrund von Verhandlungen des Bundesministers (Verteidigungsminister Gerald Klug, SPÖ, Anm.) von 63 Millionen herunterverhandelt worden“, sagt Niederösterreichs Militärkommandant Rudolf Striedinger. „Man muss dazu sagen, dass diese Zahl für uns nach wie vor eine große Herausforderung darstellt.“

Kasernenverkäufe stehen im Raum

Als erster Schritt werden sämtliche Rücklagen aufgelöst. Bauvorhaben wie die Sanierung von Kasernen werden nach Möglichkeit verschoben. Außerdem sollen die Personalkosten durch weniger Überstunden oder natürliche Abgänge gesenkt werden. Weitere mögliche Kasernenverkäufe werden evaluiert. Auch in Niederösterreich könne man das nicht ausschließen, heißt es.

Die Beschaffungskosten sollen darüber hinaus reduziert werden. Am Standort Langenlebarn werden beispielsweise drei zusätzliche Black Hawk-Hubschrauber nicht wie geplant übernommen. Einsparungen gibt es auch bei Großübungen. Davon ist in Niederösterreich heuer bereits eine betroffen. „Was ich mir aber wünsche und in einer gewissen Weise auch erwarte - weil es aus meiner Sicht eine gesamtpolitische Verantwortung ist, das Bundesheer in einem entsprechenden Zustand zu erhalten - ist, dass wir heuer eine Einsparung gehabt haben, aber diese Einsparungen in den folgenden Jahren nicht mehr stattfinden müssen“, sagt Striedinger.

Immer mehr Zivildiener

Die Sparpläne betreffen zwar viele Bereiche des Bundesheeres, nicht aber die Reform des Grundwehrdienstes. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass sich immer mehr junge Männer für den Zivil- und damit gegen den Präsenzdienst entscheiden. In Niederösterreich stellten 2013 mehr als 3.000 Wehrpflichtige einen Zivildienstantrag. 2012 waren es noch 2.950, im Jahr 2005 weniger als 2.500.

Diese Entwicklung ist laut Striedinger zumindest jetzt noch nicht besorgniserregend. Beleg dafür sei beispielsweise die Hochwasserkatastrophe im Vorjahr. „Wir werden wahrscheinlich noch lange ausreichend Soldaten haben, um die Inlandsaufgabe Katastrophenhilfe auch umfassend wahrnehmen zu können“, sagt Striedinger. „Weil beispielsweise im Vorjahr ausschließlich niederösterreichische Soldaten in Niederösterreich im Einsatz waren und wir sogar Soldaten nach Oberösterreich abgegeben haben.“ Von einem attraktiveren Wehrdienst erhofft man sich zudem eine Trendumkehr vom Zivil- zurück zum Präsenzdienst.

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