Pröll: Nein zu Sammlung Essl

Niederösterreich wird die Sammlung Essl nicht kaufen. Das sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten, bei der die Zukunft der niederösterreichischen Museumslandschaft präsentiert wurde.

Landeshauptmann Pröll kann sich eine Zusammenarbeit vorstellen, mehr aber nicht: „Kooperation selbstverständlich ja, Ankauf nein.“ Pröll verwies dabei auf viele Fragezeichen, vor allem im Zusammenhang mit der Zukunft des Unternehmens bauMax und der Zukunft der Sammlung von Karlheinz Essl. Dieser hatte der Republik am Montag als Beitrag zur Sanierung der angeschlagenen Baumarktkette seine Privatsammlung zum Kauf angeboten - mehr dazu in Essl will Kunst an Republik verkaufen und Sammlung Essl umfasst 7.000 Werke.

Secession: „Affront gegenüber Kunstinstitutionen“

Gänzlich gegen einen Ankauf der Essl-Sammlung durch den Bund sprach sich die Secession in Wien aus. „Dass überhaupt in Erwägung gezogen wird, einen Betrag in der kolportierten Höhe von 86 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, sehen wir als Affront gegenüber den österreichischen Kunstinstitutionen“, so der Vorstand der Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession in einer Aussendung: „Die Verlautbarung des Ehepaares Essl, die Sammlung würde die Vielfalt der österreichischen Kunstproduktion im internationalen Kontext der letzten Jahrzehnte repräsentieren, halten wir schlicht für anmaßend und unrichtig - großen Konvoluten einzelner KünstlerInnen stehen ebenso große Lücken gegenüber.“

Darüber hinaus gab Landeshauptmann Pröll am Donnerstag bekannt, dass sich die Museumslandschaft in Niederösterreich in den nächsten Jahren entscheidend verändern werde. Das Landesmuseum in St. Pölten soll zum „Museum Niederösterreich“ werden, in Krems wird eine „Galerie Niederösterreich“ entstehen. Diese Neuausrichtung werde seit langem vorbereitet, betonte Pröll - mehr dazu in Zwei neue Museen in Niederösterreich.

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