Tagung: Suchtkranken früher helfen

350.000 Österreicher sind alkoholkrank, betroffen sind etwa vier Mal so viele Männer wie Frauen. Bei einer Tagung im Landesklinikum Mauer (Bezirk Amstetten) wurde diskutiert, wie man Suchtkranke früher erreichen kann.

Immer mehr moderne Drogen kommen auf den Markt, gleichzeitig bleiben allerdings auch die bisher bekannten wie Heroin und Alkohol. In Niederösterreich gibt es mittlerweile in jedem Bezirk eine Suchtberatungsstelle. Deren Profil will man nun stärken, sagt Christian Korbel, Suchtbeauftragter des Landes und Primarius im Landesklinikum Mauer. „Wenn wir Patienten mit Suchterkrankungen stabilisieren, haben wir ein Problem, dass wir sie wieder in den Arbeitsprozess eingliedern können oder sie die Ausbildung fertig machen. Daher brauchen wir berufsrehabilitative Maßnahmen für Suchtpatienten.“

In Kindergärten und Schulen ansetzen

Generell will man Suchtkranke schon früher erreichen. Da eine Sucht nicht von heute auf morgen entsteht, gehe derzeit noch viel Zeit verloren, in der man Kranke erreichen könnte. Das Land will künftig weiter auf Prävention setzen, betont Landesrat Karl Wilfing (ÖVP). „Für uns ist völlig außer Streit, dass Präventionsarbeit das Wichtigste ist. Aus dem Grund sollen die Suchtberatungsstellen schon in die Kindergärten und Schulen gehen, um persönlichkeitsstärkend unterwegs zu sein“, so Wilfing.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wird Alkoholabhängigkeit im Jahr 2030 die am meisten verbreitete Krankheit unter Männern in Industriestaaten sein.