UNESCO zeichnet Schiltern aus

Die österreichische UNESCO-Kommission hat am Montag in Schiltern (Bezirk Krems) neun Traditionen, Praktiken und Handwerkstechniken zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Auch der Verein Arche Noah wurde ausgezeichnet.

Als einzige niederösterreichische Organisation wurde der Verein Arche Noah von der österreichischen UNESCO Kommission ausgezeichnet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, Samen alter Pflanzensorten am Leben zu erhalten und weiter zu verbreiten. So sichere man wertvolle Kulturpflanzen, sagte Franziska Lerch vom Verein:

„Die Kulturpflanzenvielfalt ist über Jahrhunderte, sogar Jahrtausende entstanden. Heutzutage verschwinden diese lokalen Sorten, es gibt nur noch die modernen Sorten, die einheitlich in den Supermarkt wandern und wir wollen eben diese Vielfalt erhalten, denn wenn wir sie nicht nutzen und den Samen nicht weiter anbauen, dann würde diese Vielfalt verschwinden“, sagte Franziska Lerch.

Schiltern Arche Noah

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Die Arche Noah in Schiltern

UNESCO-Kommission: „Auszeichnung klar verdient“

Das sieht auch die UNESCO-Kommission so, denn die Pflege von altem Saatgut, entspreche genau den Kriterien der Konvention, sagte die Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, Eva Nowotny, bei der Preisverleihung. „Bei der Arche Noah hat es überhaupt keine Diskussion gegeben und keine Zweifel, dass das eine Leistung ist, die in unser Register für immatrielle Kulturerbe aufgenommen wird.“

Auch für Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP), ist die Auszeichnung für die Arche Noah ein Signal in die richtige Richtung. „Die Arche Noah tritt konsequent allen Entwicklungen entgegen, die diese Kulturvielfalt gefährden und da bin ich sehr dankbar, dass wir gemeinsam im Bereich der Saatgutverordnung auf EU Ebene diesen Kampf vorläufig einmal für uns haben entscheiden können, dass nämlich diese Sortenvielfalt weiter erhalten werden kann“, sagte Pernkopf.

Maultrommler und Sensenschmiede ausgezeichnet

In die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurden auch die Mollner Maultrommelmacher aus Oberösterreich. Seit dem 17. Jahrhundert stellt man dort Maultrommeln her, Karl Schwarz ist einer der letzten Erzeuger. „Ich denke, es ist einfach eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind, vor allem, dass wir diese Tradition weiter führen und ausbauen wollen.“

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Das Maultrommelspielen soll bewahrt werden

Ebenfalls als immaterielles Kulturerbe gilt nun das heimische Sensenschmieden. Nur noch zwei Herstellerbetriebe sind heute übrig - der Sensenverein aus Oberösterreich kümmert sich darum, dass das Wissen rund um die Sense nicht verloren geht.

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Der Umgang mit der Sense soll nicht in Vergessenheit geraten

Österreichweit zählen nun 77 Traditionen, Praktiken und Handwerkstechniken zum immateriellen Kulturerbe der UNECSO.

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